In Nürnberg werden bayernweit die meisten Autos geklaut

30.11.2017, 05:12 Uhr
In Nürnberg werden bayernweit die meisten Autos geklaut

© Diana Pfister/dpa

Gerade einmal 25 Autos pro 100.000 zugelassener Fahrzeuge wurden im vergangenen Jahr in der Hugenottenstadt gestohlen. Ganz anders sieht es da in den Diebstahl-Hochburgen Berlin (572 Autos je 100.000 Fahrzeuge), Aachen (565) und beim langjährigen Spitzenreiter Frankfurt/Oder (524) aus. Auch Cottbus, Leipzig, Hamburg und Hannover leiden unter hohen Diebstahl-Quoten, wie das Internetportal billiger.de in einer Auswertung von 100 deutschen Städten auflistet.

In Fürth sind dagegen nur 41 pro 100.000 zugelassener Fahrzeuge gestohlen worden, in Nürnberg waren es 62 Autos, ein Rückgang um 37 Prozent. Ein bundesweit niedriger Wert, trotzdem verzeichnet Nürnberg damit die höchste Quote aller untersuchten bayerischen Städte.

Die Region zeigt sich damit auf einer Linie mit dem gesamten süddeutschen Raum. Hier werden besonders wenige Fahrzeuge geklaut. In Reutlingen sind es sogar nur zwölf pro 100.000 Autos, in München 26.

Schlechte Aufklärungsquoten

Besorgniserregend sind die schlechten Aufklärungsquoten. Nur jeder vierte gestohlene Wagen wird wiedergefunden. In Aachen sind es sogar nur 6,4 Prozent.

Positiver kann man dies allerdings in Bayern sehen, dort sind die Aufklärungsquoten außergewöhnlich hoch. In Nürnberg liegt die Quote bei 33,3 Prozent, in Erlangen bei 42,9 Prozent und in Fürth sogar bei 65,4 Prozent.

Insgesamt sind etwas weniger Fahrzeuge gestohlen worden. 2016 verschwanden 36.388 Autos, 2015 waren es 36.507. Allerdings werden die gestohlenen Autos wertvoller. Belief sich die Schadensumme 2015 noch auf 495 Millionen Euro, so waren es 2016 schon 540 Millionen Euro.

Dies ist zum einen auf den Trend zu immer größeren, teureren Autos zurückzuführen, aber auch auf die Professionalisierung der Autodiebe. Während Fahrzeuge früher noch mit einfacheren Mitteln zu klauen waren, so verfügt heutzutage fast nur noch die organisierte Kriminalität über ausreichend Know-how.

Bei den gefassten Dieben besitzen 61 Prozent deutsche Papiere. Der Anteil der ausländischen Diebe steigt aber seit Jahren. Ein Drittel der gefassten Täter kommt aus Polen, je acht Prozent kommen aus der Türkei, Litauen und Rumänien.

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