Irak als Chance für fränkische Firmen

8.2.2013, 16:30 Uhr
Irak als Chance für fränkische Firmen

© dpa

„Es ist ein Land mit ganz großem Investitionsbedarf, ein großer Markt“, erklärt die CSU–Politikerin und Vorsitzende des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, frisch zurück von einer Reise in das Zweistromland mit Verkehrsminister Peter Ramsauer und rund 50 Wirtschaftsvertretern. Vor allem im Bereich der Infrastruktur müsse viel neu gebaut oder modernisiert werden, Eisenbahnen etwa, Flughäfen, die Wasserversorgung.

Zugleich sei Geld durchaus vorhanden, seit die Öleinnahmen wieder sprudelten. Viele Hundert Millionen Dollar wolle die irakische Regierung in den nächsten fünf Jahren in den Aufbau ihres Landes stecken, so Wöhrl. Das sei eine Chance gerade auch für Unternehmen aus Franken, zum Beispiel für die zahlreichen Ingenieur-Experten.

Eine Chance ja, freilich nicht ohne Risiko. Die deutsche Delegation sprach mit Regierungsvertretern sowohl in Bagdad als auch im Norden des Landes, der von den Kurden dominiert ist. „Das sind zwei verschiedene Welten“, sagt die Nürnbergerin, „der Norden ist der Entwicklung in den anderen Regionen gefühlt zehn Jahre voraus.“ Der Irak leide aber insgesamt unter den Spannungen zwischen den verschiedenen Ethnien im Land, einer zähen Bürokratie und mangelnden Wirtschaftsreformen. Teilweise würden deshalb sogar noch Gesetze aus der Zeit des Diktators Saddam Hussein angewendet.

Doch auch, wenn es manchmal mühsam sei und gerade in Bagdad die Sicherheitslage noch angespannt sei: „Am Willen, voranzukommen, fehlt es den Irakern nicht“, betont Wöhrl. Und deutsche Unternehmer seien besonders gern gesehen — wegen ihrer Herkunft aus einem Land, das nach 1945 und 1989 selbst schon zweimal einen großen Umbruch gemeistert hat.
 

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