Jahresbilanz: Regionalzüge kamen 2017 häufiger zu spät

11.10.2018, 05:23 Uhr
Die Bahn baut viel - und nicht nur deshalb kommen immer wieder Züge zu spät.

© Anestis Aslanidis Die Bahn baut viel - und nicht nur deshalb kommen immer wieder Züge zu spät.

"Wir freuen uns sehr über weitere Verbesserungen von Service und Komfort. Die rückläufige Pünktlichkeit aufgrund von Infrastrukturstörungen wird dagegen zunehmend zum Sorgenkind", sagt Johann Niggl als Sprecher der BEG-Geschäftsführung. Insgesamt sank die Pünktlichkeit aller bayerischen Regional- und S-Bahnen im Jahr 2017 auf 92,8 Prozent, ein halber Prozentpunkt weniger als 2016. Auch die S-Bahn Nürnberg sank 2017 leicht auf 95,5 Prozent. Wesentliche Ursache dafür war laut BEG, die im Auftrag des Freistaats den Schienenpersonennahverkehr in Bayern ausschreibt, bestellt und finanziert, die zahlreichen Baumaßnahmen Richtung Bamberg. Schlecht war 2017 auch die Pünktlichkeitsquote des Franken-Thüringen-Express (knapp 92 Prozent), der Mainfrankenbahn (90 Prozent) und des Main-Spessart-Express (80 Prozent).

Die Quote der ausgefallen Züge in Bayern lag im letzten Jahr bei 1,9 Prozent und hat sich somit gegenüber dem Vorjahr (2,9 Prozent) reduziert. Für die DB und andere private Bahnbetreiber sind unpünktliche Züge teuer. Dann zahlt die BEG nicht die volle Leistung und behält Gelder ein, für 2017 werden sich diese "Pönalen" auf 11,6 Millionen Euro summieren. 

Agilis vor der Bahn

Bei den Qualitätskriterien hat sich laut BEG die Situation für die Fahrgäste verbessert. Dazu gehören zum Beispiel die Sauberkeit der Züge, die Fahrgastinformation und das Serviceniveau der Zugbegleiter. Dennoch gibt es im BEG-Qualitätsranking deutliche Unterschiede. Am besten schnitten demnach 2017 die grau-grünen Züge von Agilis in Oberfranken ab. Die DB als Streckenbetreiber in Franken schneidet nicht besonders gut ab. 

Die Mittelfrankenbahn findet sich erst auf Platz elf der Liste, Mainfranken- und Westfrankenbahn belegen die Plätze 15 und 16. Noch weiter hinten finden sich der München-Nürnberg-Express (19), der Franken-Thüringen-Express (21) sowie als Schlusslichter der Main-Spessart-Express (27) und Regio Franken (28). 

Viele Ausfälle erwartet

Die Ursachen für die schlechte Bewertung von Regio Franken liegen nach Angaben der BEG vor allem in der Sauberkeit der Wagen außen und innen und der Toiletten. "Bei der Fahrgastbefragung wurden auch die Fahrgastinformation, die Zugbegleiter und die Kundenorientierung bei Beschwerden eher negativ bewertet."

Bahnfahrer müssen sich im Großraum Nürnberg und darüber hinaus in den nächsten Wochen auf Zugausfälle einstellen. Auf vielen Bahnstrecken wird zum diesjährigen Baustellen-Endspurt angesetzt. Reisende und insbesondere Pendler müssen sich deshalb darauf einstellen, auf ihrem Weg von und zur Arbeit teils bis in den November hinein ausgebremst zu werden. Das gilt insbesondere für die Strecken zwischen Nürnberg-Nordost und Gräfenberg sowie von Nürnberg nach Neumarkt beziehungsweise Richtung Bamberg. 

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