Kommunen bieten kaum Anreize für Führerscheinabgabe

9.11.2013, 12:19 Uhr
Kommunen bieten kaum Anreize für Führerscheinabgabe

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In Ansbach ist das Kontingent an kostenlosen ÖPNV-Tickets schon nach einem halben Jahr erschöpft. 20 Senioren zwischen 75 und 90 Jahren haben ihren Führerschein freiwillig zurückgegeben und dafür 100 Busfahrten im Stadtgebiet in Empfang genommen. Vier Senioren haben sich auf die Warteliste für kommendes Jahr setzen lassen. Denn das Budget von 3000 Euro, das die Stadt jährlich investiert, ist bereits ausgereizt.

In Schwabach setzt man bereits seit fünf Jahren ebenfalls auf die Vernunft der Fahrer 65+. Wer hier die Fahrerlaubnis freiwillig zurückgibt, bekommt wahlweise einmalig eine Mobicard fürs Stadtgebiet für ein Jahr oder eine Sechs-Monats-Karte Schwabach-Nürnberg oder Schwabach-Roth. Die Kommune stellt dafür ebenfalls 3000 Euro zur Verfügung. Bis zu zehn Senioren können von dem Angebot profitieren. Rund 40 Senioren werden in Schwabach jedes Jahr wegen auffälligen Fahrverhaltens zu einem Gespräch geladen. Das Kontingent ist also auch hier schnell erschöpft.

In Nürnberg hatte man von 1983 bis 1985 ein ähnliches Projekt in Zusammenarbeit mit der VAG durchgeführt. „Mit überwältigender Resonanz“, wie Ordungsamtsleiterin Katrin Knurr bestätigt. Doch aus Kostengründen sei derzeit so etwas nicht geplant. Ebenso argumentiert auch die Stadt Fürth.

In Forchheim und Erlangen-Höchstadt fehlt eine statistische Auswertung ganz. „In ländlichen Regionen ist solch ein Anreiz schwierig“, sagt Claudia Weinig, Pressereferentin aus Roth. „Wir können lediglich auf einen weiteren Vorteil hinweisen, wenn Senioren bei uns zum Gespräch geladen sind.“ Man spare sich die KFZ-Steuer und könne sich dadurch die ein oder andere Taxifahrt leisten.

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