Konflikt zwischen Kurden und Türken spitzt sich in Franken zu

1.6.2016, 11:50 Uhr
Im März gab es in Aschaffenburg Auseinandersetzungen zwischen Kurden und nationalistischen Türken.

© dpa Im März gab es in Aschaffenburg Auseinandersetzungen zwischen Kurden und nationalistischen Türken.

Der bayerische Verfassungsschutz-Präsident Burkhard Körner spricht von einer "wachsenden Zahl gegenseitiger Provokationen bei Demonstratio­nen". Es gebe aber derzeit keine Erkenntnisse, die auf Anschläge im Freistaat hindeuten. Allerdings beob­achte der Verfassungsschutz mit Sorge, dass die verfeindeten Gruppierun­gen "junge Aktivisten nicht im Griff haben".

Besonderes Konfliktpotenzial gebe es im Raum Nürnberg. Hier sind etwa die rechtsextremen Grauen Wölfe mit Sympathisanten in fünf Vereinen in Nürnberg, Erlangen, Fürth und Röthenbach/Pegnitz vertreten. Anhän­ger der als terroristisch eingestuften kurdischen Separatisten der PKK sind ebenfalls "gut organisiert", hieß es. Körner nannte die aktuellen Kon­flikte in der Türkei als Auslöser der Spannungen in Franken.  Ausgerechnet im Raum Nürnberg leben besonders viele Anhänger der verfeindeten Lager.

Aschaffenburg erlebte im März einen Vorgeschmack auf ein Szenario, das wohl noch häufiger droht. Radikale Kurden griffen mit Steinen und Feuerwerkskörpern eine angeblich von türkischen Nationalisten angeführte Demonstration an. Die Polizei war auf diese Eskalation nicht vorbereitet und musste erst einmal auf Verstärkung warten, bis sie durchgreifen konnte.

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