Künstliche Intelligenz: Was uns in Zukunft erwartet

20.2.2019, 06:00 Uhr
Was die Künstliche Intelligenz angeht, sind einer Studie zufolge viele Menschen in Deutschland skeptisch.

© Ole Spata (dpa) Was die Künstliche Intelligenz angeht, sind einer Studie zufolge viele Menschen in Deutschland skeptisch.

Ulrich Eberl, Autor des Buches "Smarte Maschinen", ist sich sicher: "Smarte Maschinen werden alle Lebensbereiche des Menschen dramatisch verändern." "Das reicht vom selbstfahrenden Auto bis zu Robotern, mit denen wir in Fabriken Hand in Hand arbeiten, oder den satellitengestützten Erntemaschinen und Drohnen für Landwirte."  Eberl ist sich sicher: "Wir stehen am Beginn der größten technisch-wirtschaftlich-gesellschaftlichen Revolution, seit James Watt vor 250 Jahren, im Frühjahr 1769, seine Verbesserung der Dampfmaschine zum Patent anmeldete."

Chancen ergeben sich etwa dort, wo "Smart Health" Ärzte bei Diagnosen und Therapien unterstützt, Smart Finance der Finanzwirtschaft hilft oder komfortables Wohnen im Alter ermöglicht. Doch keine Chance ohne Risiko. "Auf der anderen Seite stehen die Gefahren, die sich durch neue Überwachungsmöglichkeiten ergeben, oder durch Hacker und die Manipulation von Verkehrs- und Energiesystemen." Für Eberl, der 20 Jahre lang bei der Siemens AG die Kommunikation über Forschung, Innovation und Zukunftstrends leitete, ist die Nutzung von KI-Technologien durch Militärs und vielleicht sogar Terroristen "leider eine durchaus reale Gefahr."


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Vernichten smarte Maschinen Arbeitsplätze oder werden gar neue geschaffen? "Ich denke, dass sich alle Jobs massiv verändern werden, aber bei weitem nicht so viele wegfallen, wie manche befürchten", sagt Eberl. Es würden neue Jobs entstehen, zum Beispiel "Lehrer für Maschinen oder Fachleute für Datenschutz und Privatsphäre".

Gänzlich wird der Mensch wohl nicht unter die Räder geraten, besinnt er sich auf seine ureigenen Stärken wie Kreativität und Sozialkompetenz. "Was den smarten Maschinen fehlt, ist das Verständnis unserer Welt, Intuition, Empathie." Dennoch können sie schon heute, so Eberl, Gefühle aus Stimmen und Gesichtern lesen "und sie können auch so tun, als seien sie schüchtern, fröhlich oder wütend." Bleiben jede Menge ethische Fragen. Zum Beispiel die Frage, wie sich "selbsttätig fahrende Autos bei einem Unfall verhalten sollen".

Ob wir zukünftig mit digitalen Assistenten Dialoge führen, smarte Maschinen um Rat fragen, ob Flugtaxis Menschen transportieren und Roboter Senioren ein Getränk reichen: An den smarten Maschinen kommen wir nicht mehr vorbei, so Ulrich Eberl. "Die Gemeinschaft zwischen Mensch und Maschine wird für uns so selbstverständlich werden, wie es heute die Smartphones sind."

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