Mittelfranken: Noch immer 850 Lehrstellen unbesetzt

14.11.2018, 16:18 Uhr
Azubis werden in der Region gesucht. Derzeit sind zahlreiche Stellen nicht besetzt.

© Hans Joachim Winckler Azubis werden in der Region gesucht. Derzeit sind zahlreiche Stellen nicht besetzt.

Damit bleibt die Situation in Mittelfranken gegenüber dem Vorjahr zumindest aus Unternehmenssicht weiter äußerst angespannt. Vor allem das Gastgewerbe, der Handel und das verarbeitenden Gewerbe haben Probleme, die ausgeschriebenen Stellen zu besetzen. 

Allein im Bereich der Nürnberger Agentur für Arbeit stehen in diesem Jahr (Stand: Ende September)  rund 6000 gemeldeten Ausbildungsplätzen lediglich rund 4900 Bewerber gegenüber. Weil der berufliche Nachwuchs von heute das Fachkräftepotential von morgen ist und der Fachkräftemangel schon jetzt eine der Hauptursachen für das gebremste Wirtschaftswachstum im Lande darstellt, unternehmen Handwerk, Handel, Industrie und Dienstleister mit viel kreativen Ideen verstärkte Anstrengungen, die offenen Lehrstellen doch noch zu besetzen.

Migranten füllen Lücken

Und die Situation wäre wohl noch brisanter, würden nicht ausländische junge Leute, insbesondere Migranten einen Teil der Lücke füllen. Bei der Industrie- und Handelskammer für Mittelfranken etwa entfallen 2,5 Prozent aller neu abgeschlossener Ausbildungsverträge auf Flüchtlinge. Kulturelle Unterschiede und insbesondere Rechtsunsicherheit darüber, ob ausländischen Mitarbeiter auch tatsächlich in Deutschland bleiben dürfen, sind nach Angaben der Betriebe weiterhin die größten Hürden auf dem Weg, diesen Anteil zu erhöhen. 

Aus Sicht der jungen Leute ist die Ausbildungsmarktsituation in Mittelfranken insgesamt vergleichsweise angenehm. Mussten viele in der Vergangenheit gerade in Modeberufen bangen, überhaupt zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen zu werden, so rollen die Betriebe den Azubis heute im übertragenen Sinn einen roten Teppich aus. "Wir haben eindeutig einen Bewerbermarkt", beschreibt Renata Häublein, Chefin der Agentur für Arbeit in Nürnberg die aktuelle Situation. Rein rechnerisch kommen in diesem Jahr auf jeden Berufseinsteiger 1,22 gemeldete Lehrstellen. Dass dennoch nicht alle Bewerber am Ende eine Lehrstellen finden, liegt oft an der unzureichenden Qualifikation der Bewerber, klagen die Betriebe. 


Die größten Unternehmen Mittelfrankens auf einen Blick


 

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