Mittelfränkische Unternehmen profitieren vom Aufschwung

13.12.2014, 11:32 Uhr
Der Herzogenauracher Kfz-Zulieferer Schaeffler rangierti mit rund 10.000 Beschäftigten allein in Mittel­franken unangefochten auf Rang zwei der Top-30-Arbeitgeber.

© dpa Der Herzogenauracher Kfz-Zulieferer Schaeffler rangierti mit rund 10.000 Beschäftigten allein in Mittel­franken unangefochten auf Rang zwei der Top-30-Arbeitgeber.

Siemens ist und bleibt der mit weitem Abstand größte Arbeitgeber in Mittelfranken. Obwohl das Unternehmen seit langem mit immer neuen Abbauprogrammen in den Schlagzeilen steht, hat der Tech­nologiekonzern in der Region die Mit­arbeiterzahl in den vergangenen zehn Jahren von knapp 33.000 Beschäftig­ten auf rund 38.500 Mitarbeiter im Sommer dieses Jahres ausgeweitet.

2013 waren es sogar noch 500 mehr, doch entspricht der Rückgang im Jah­resvergleich lediglich einem Minus von knapp über einem Prozent. Ob die Bilanz auch im kommenden Jahr so aussieht ist allerdings offen. Gerade sprechen Konzernleitung und Arbeit­nehmervertreter über einen Stellenab­bau, der im Rahmen des von Konzern­chef Joe Kaeser geforderten Einspar­potenzials von einer Milliarde Euro umgesetzt werden soll. Auch die Regi­on wird von diesem Programm nicht verschont bleiben, Details dazu wer­den aber erst im Frühjahr 2015 festste­hen. Weltweit zählt der Konzern 357.000 Mitarbeiter.

Insgesamt beschäftigten die 30 größ­ten privatwirtschaftlichen Arbeitge­ber Mittelfrankens nach Daten der Nürnberger Industrie- und Handels­kammer zuletzt rund 124 000 Arbeit­nehmer. Das waren über 2000 Beschäf­tigte mehr als im Jahr zuvor. Seit dem Nach-Krisenjahr 2010 haben die Unternehmen in der Summe damit über 10 000 zusätzliche Stellen in der Region geschaffen. Nur sechs Betriebe haben die Zahl der Mitarbeiter gegen­über dem Vorjahr reduziert.

Schaeffler weit vorne

Die größten Sprünge 2014 – Stand zur Jahresmitte – machten dabei der Herzogenauracher Kfz-Zulieferer Schaeffler und deren mittelbare Betei­ligung Conti Temic sowie erneut die Nürnberger Zeitarbeitsfirma I.K.Hof­mann Personal. Alle drei Unterneh­men stockten ihr Personal in Mittel­franken innerhalb eines Jahres je­weils um über zehn Prozent auf. Schaeffler rangiert dabei mit rund 10.000 Beschäftigten allein in Mittel­franken unangefochten auf Rang zwei der Top-30-Arbeitgeber. Weltweit haben die Herzogenauracher über 80.000 Menschen unter Vertrag.

Das damit ein Dienstleister und ein Indus­triekonzern prozentual den größten Stellenzuwachs verzeichneten ist durchaus bezeichnend für die Gesamt­entwicklung: Waren jahrelang vor allem Dienstleistungsunternehmen bei Personalaufbau auf dem Vor­marsch, so profitierten in diesem Jahr gleichermaßen auch das Gros der Industriebeschäftigten in der Region von der im internationalen Vergleich starken Stellung der deutschen Wirt­schaft.

Starker öffentlicher Sektor

Die obenstehende Rangliste führt im Wesentlichen privatwirtschaftli­che Industrie-, Handels- oder Dienst­leistungsfirmen aus dem Kammerbe­zirk auf. Bahn, Post und Telekom feh­len, deren Zahlen lassen sich nicht exakt regional abgrenzen. Und der öffentliche Sektor bleibt aus systema­tischen Gründen ebenfalls weitge­hend außen vor, obwohl auch hier große Einrichtungen zu finden sind, die es gemessen an der Mitarbeiter­zahl zum Teil locker in die Spitzen­gruppe der Arbeitgeber in der Region schaffen würden. Allein das Nürnber­ger Klinikum beschäftigt etwa rund 6500 Menschen, die Stadt Nürnberg kommt sogar auf knapp über 10000 Beschäftigte.

Als nicht minder arbeitsplatzinten­siv erweist sich beispielsweise auch die Diakonie Neuendettelsau, für die über 7000 Mitarbeiter tätig sind. Gleich hinter dem mit weitem Ab­stand größten Arbeitgeber der Region, nämlich Siemens, würde die Universi­tät Erlangen-Nürnberg einschließlich des Klinikbetriebes auf Platz zwei der Top 30 rangieren: die Uni gibt rund 13000 Menschen Arbeit.

9 Kommentare