Nach Ekel-Skandal: Burger King schließt Restaurants

2.5.2014, 18:20 Uhr
Nach Ekel-Skandal: Burger King schließt Restaurants

© Federico Gambarini/Archiv (dpa)

Seit Freitag seien Teams für Lebensmittelsicherheit und Restaurantmanagement bei Sonderinspektionen im Einsatz, teilte Burger King in München mit. Die beiden geschlossenen Läden des betroffenen Franchisenehmers würden erst wieder geöffnet, wenn die Missstände behoben sind.

Am Montagabend hatte RTL in der Sendung "Team Wallraff - Reporter Undercover" über schlechte Hygiene und Arbeitsbedingungen in Restaurants des selbstständigen Lizenznehmers Ergün Yildiz berichtet, der mehrere Burger King Restaurants betreibt. Ein verdeckt arbeitender Reporter hatte in der Sendung darüber berichtet, dass Lebensmittel, die nach internen Richtlinien nicht mehr verwendet werden durften, mit neuen Etiketten versehen und weiter verarbeitet wurden. Das betroffene Unternehmen wird außerdem seit Monaten von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) wegen schlechter Arbeitsbedingungen kritisiert.

Und die Yildiz-Restaurants sind offenbar keine Einzelfälle. Wie Spiegel online berichtet, soll der Göttinger System-Gastronom Bernd Leinemann seine Filialen unter ähnlichen Bedingungen geführt haben. Der ehemalige Mitarbeiter Kevin R. packt gegenüber SPON aus: "16-Stunden-Tage waren eher die Regel als die Ausnahme." Dazu komme "enormer Druck, die vorgegebenen Ergebnisse zu erreichen. Und das für 1800 Euro brutto."

Der ehemalige Filialmanager führt die missliche Lage der Mitarbeiter weiter aus: "Um die Kunden schnell bedienen zu können, müssen genügend Zutaten vorbereitet sein. Wenn dann der Ansturm nach dem Kinofilm aber ausbleibt, bleibt das Zeug liegen", erklärt R. "Das passiert ein paar Mal, und Sie rutschen mit den Kennzahlen für den Abfall in den roten Bereich." Der Ärger aus der Chefetage ist vorprogrammiert. "Also kommt ein neues Etikett drauf, wenn die Liegezeit abgelaufen ist".

In Franken sind derartige Missstände in Burger-King-Restaurants auszuschließen. Das Nachrichtenportal infranken.de zitiert eine Mitarbeiterin einer Forchheimer Filiale: "Wir achten extrem auf die Hygiene. Wenn etwas nicht in Ordnung ist, wird es weggeworfen - und zwar bei jeder Kleinigkeit", versichert Nathalie Walter. Neben der Niederlassung in Forchheim betreibe ihr Chef, der Franchise-Nehmer Roland Dimaczek noch zwei weitere Restaurants in Erlangen und Gremsdorf.

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