Neben der Europawahl: Vier Bürgerentscheide in der Region

24.5.2014, 18:35 Uhr
Zankapfel Kloster Heidenheim: Der Streit um das ehemalige Bene­diktiner- Kloster im Landkreis Wei­ßenburg- Gunzenhausen kulminiert am Sonntag in einem Bür­gerentscheid.

© Natalis Zankapfel Kloster Heidenheim: Der Streit um das ehemalige Bene­diktiner- Kloster im Landkreis Wei­ßenburg- Gunzenhausen kulminiert am Sonntag in einem Bür­gerentscheid.

„Sollte das Bürgerbegehren nicht abgeschmettert werden, dann gehen in Heidenheim die Lichter endgültig aus“: Diese drastische Warnung gibt Roland Göckert aus, der Vorsitzende des Vereins „Bürgerinitiative Pro Kloster Heidenheim“. Und Dekan Klaus Kuhn meint, es wäre für das Gebiet eine Katastrophe, wenn das Projekt nicht zustande käme, das nicht nur neue Arbeitsplätze in Heidenheim schaffe, sondern auch die ganze strukturschwache Region am Hahnenkamm durch mehr Tourismus stärke.

— es gilt als Keimzelle der Christianisierung in Franken — tobt schon fast 15 Jahre und gipfelt am Sonntag in einem Bürgerentscheid. Einige Gemeinderäte um Reinhard Ebert („Bürger für Bürger“) befürchten Renovierungskosten von mehr als zehn Millionen Euro und jährliche Betriebskosten von 430000 Euro. Motto: „Kein Schuldenchaos in Heidenheim – deshalb Stop zum Klosterumbau!“ Mittlerweile ist mehr Gelassenheit eingekehrt. Der erste Bauabschnitt der nun abgespeckten Version soll 4,5 Millionen kosten. Dennoch bleiben die Gegner skeptisch.

Dagegen unterstützt die Bürgerinitiative „Pro Kloster Heidenheim“ die Pläne, in dem historischen Bau ein ökumenisches Begegnungs-, Bildungs- und Dokumentationszentrum für ganz Bayern einzurichten.

Zum Bürgerentscheid sind rund 2000 Menschen aufgerufen. Stimmen sie mehrheitlich mit Ja, dann zwingen sie die Vertreter der Marktgemeinde, im Zweckverband „Kloster Heidenheim“ gegen den Abschluss eines Erbbaurechtsvertrages mit dem Freistaat Bayern zu stimmen. Ferner wäre jedwede Investitionsumlage an den Zweckverband für den Umbau des Klosters abgelehnt.

In Altdorf im Nürnberger Land entscheiden die Bürger(innen) über die Frage, ob der Stadtrat die Planung einer neuen Stadthalle einstellen soll. Die Kritiker aus der Bürgerinitiative „Statt Halle“ um Eckart Paetzold (Grüne) argumentieren, die Pläne würden jetzt keinen Sinn machen; ein Baubeginn komme frühestens in zehn Jahren in Betracht; stattdessen solle die alte Halle umgebaut werden.

CSU und SPD im Stadtrat hingegen warnen, es werde in Altdorf keine städtische Veranstaltungshalle mit über 150 Sitzplätzen für Vereine, Verbände und Privatinitiativen mehr geben, wenn das Bürgerbegehren eine Mehrheit bekommt. Denn die Zukunft der alten Stadthalle ist entschieden: Dort soll ein Bürgertreff mit Stadtbücherei entstehen. Es sei wichtig, fertige Pläne und Beschlüsse in der Schublade zu haben, sobald Geld für einen Neubau da ist, heißt es.

In Burk im Landkreis Ansbach geht es um die Frage, ob eine Ortsumfahrung gebaut werden soll oder der Flintsbachgrund erhalten bleibt. Und in Bubenreuth (Kreis Erlangen-Höchstadt) drehen sich ein Rats- und ein Bürgerbegehren um Bauleitplanung und Bebauungspläne.

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