Nervenkrimi in Rehau: Bewaffneter verschanzte sich auf Dach

14.9.2014, 09:11 Uhr
Ein 27-Jähriger hatte sich am Samstag in Rehau auf einem Hausdach verschanzt. Das SEK stand bereit, um im Notfall einzugreifen.

© News5 / Fricke Ein 27-Jähriger hatte sich am Samstag in Rehau auf einem Hausdach verschanzt. Das SEK stand bereit, um im Notfall einzugreifen.

Im Verlauf des späten Samstagvormittages zeigte eine 29-jährige Frau bei der Polizei zunächst eine Körperverletzung an, weil sie von ihrem 27-jährigen Bekannten tätlich angegriffen worden sei. Bei der Auseinandersetzung erlitt die Frau Verletzungen, die sie in einem Krankenhaus behandeln lassen musste. Eine Streifenbesatzung machte sich daraufhin sofort auf den Weg zum mutmaßlichen Täter in die Rehauer Unlitzstraße.

Als die Beamten dort gegen Mittag eintrafen, stellten sie fest, dass der Mann, gegen den zusätzlich ein Haftbefehl vorliegt, auf das Dach eines Mehrfamilienhauses geklettert war und offensichtlich eine Schusswaffe in der Hand hielt. Sämtliche Versuche der Beamten mit dem 27-Jährigen in Kontakt zu treten, scheiterten vorerst, so dass sich die Polizisten zurückzogen und weitere Unterstützung anforderten.

Das SEK sowie speziell geschulte Kommunikationsbeamte machten sich auf den Weg nach Rehau. Vorsorglich eilten auch über 40 Einsatzkräfte des Rettungsdienstes mit einem Notarzt und die Feuerwehr mit einer Drehleiter in die Unlitzstraße, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Der Bereich rund um das Wohnhaus wurde weiträumig abgesperrt. Unmittelbar angrenzende Bewohner wurden gewarnt, einstweilen in ihren Häusern zu bleiben.

Den Verhandlungsspezialisten der Polizei gelang es schließlich, mit dem 27-Jährigen ins Gespräch zu kommen. Dennoch ließ er sich über mehrere Stunden hinweg nicht dazu bewegen, das Dach zu verlassen. Das regnerische Wetter sorgte zusätzlich für Gefahr auf dem rutschigen Giebeldach. Erst gegen 23 Uhr war der Rehauer dermaßen erschöpft, dass er freiwillig über ein Dachfenster in das Gebäude zurück kletterte. Er wurde schließlich festgenommen und in ärztliche Behandlung übergeben. Er soll nun in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert werden.

Wie die Polizei mitteilte, handelte es sich bei der Schusswaffe des Mannes um eine Schreckschusspistole. Außerdem hatte der 27-Jährige mehrere Messer bei sich.

Dieser Artikel wurde am 14. September um 9.11 Uhr aktualisiert.