100 Jahre Wahlrecht: Neumarkter Frauen zogen den Hut

21.1.2019, 11:31 Uhr
100 Jahre Wahlrecht: Neumarkter Frauen zogen den Hut

© Fotos: Distler

Bayern war das erste Land des deutschen Reiches, das nach dem Ende des Ersten Weltkrieges das Frauenwahlrecht einführte. Bei den ersten Wahlen im Januar 1919 hatte es minus 15 Grad, doch die Frauen standen Schlange, um von ihrem Recht Gebrauch zu machen, sagte Ursula Seitz. 88 Prozent der Frauen gingen zur Wahl. Doch sie mussten feststellen: Das Wahlrecht alleine sorgt noch nicht für politische Beteiligung. Und da galt es immense Widerstände zu überwinden, sagte Seitz.

"Wir müssen mehr tun, damit mehr umgesetzt wird für Frauen", sagte Bürgermeisterin Gertrud Heßlinger. Die SPD-Frau forderte, dass es mehr Frauen nicht nur im Stadtrat, sondern auch im Landtag und im Bundestag brauche. Über die Parteigrenzen hinweg sollten die Frauen zusammenrücken und sich dafür einsetzen, dass es einst 50 Prozent Frauenanteil gebe, forderte sie unter lautem Applaus.

100 Jahre Wahlrecht: Neumarkter Frauen zogen den Hut

Michael Braun spielte auf der Quetschn auf, dann versammelten sich die Frauen enger rund um die Rathaus-Treppe und zogen auf Kommando ihren Hut. Danach flanierten sie über den Markt, um auf das historische Ereignis aufmerksam zu machen.

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