25.000 alte Diesel fahren im Landkreis Neumarkt

17.7.2018, 06:00 Uhr
Im Abgas von alten Diesel-Fahrzeugen sind viele Schadstoffe. Manche Großstädte reagieren mit einem Fahrverbot.

© dpa Im Abgas von alten Diesel-Fahrzeugen sind viele Schadstoffe. Manche Großstädte reagieren mit einem Fahrverbot.

Die baden-württembergische Landeshauptstadt will erst Euro-4-Diesel aussperren, dass die Euro-5er. So soll es im nächsten Stuttgarter Luftreinhalteplan stehen, der Ende Juli kommt. Aber was interessiert es denjenigen, der nicht nach Stuttgart will?

Alle betroffenen Städte kupfern voreinander ab. Und wenn es dumm läuft, erwischt es die rund 11.000 Besitzer im Landkreis der Diesel der Schadstoffklasse Euro-4 und niedriger als erstes.

Daten über Diesel-Pkw liefert das Kraftfahrt-Bundesamt mit Stand 1. Januar 2018. Danach müssen sich im Kreis Neumarkt die Besitzer von rund 76 Prozent aller Diesel oder 24.657 Diesel-Fahrzeugen Gedanken machen, wie es weitergeht. Zumal das ja auch eine Geldfrage ist.

Das Problem: Bekommen die Dieselbesitzer für ihre gebrauchten Diesel kein Geld mehr, wird es für sie noch schwerer, das Auto zu wechseln.

Im Kreis Neumarkt gilt das für 11.066 Fahrzeuge. Umgedreht ist auch klar, weniger alte Diesel sind für die Luft besser. Bei Dieseln sind die Partikel krebserregend und der Stickoxidausstoß ist gesundheitsgefährdend. Hier gilt die Faustregel, je älter der Diesel, desto problematischer.

Deswegen gibt es unterschiedliche Schadstoffstufen und bei denen sah die Verteilung zu Jahresanfang und im Vergleich zu 2017 bei uns so aus: Euro 1: 124 Diesel-Pkw (Vorjahr: 139). Euro 2: 1128 Diesel-Pkw (Vorjahr: 1301). Euro 3: 3308 Diesel-Pkw (Vorjahr: 3891). Euro 4: 6506 Diesel-Pkw (Vorjahr: 7460). Euro 5: 13.591 Diesel-Pkw (Vorjahr: 14 076). Euro 6: 7592 Diesel-Pkw (Vorjahr: 4959). Sonstige und ohne Emissionsgruppe, weil zumeist Oldtimer, sind 207 Diesel-Pkw (Vorjahr: 196).

Feinstaub ist schlimmer

Wer einen der 51.734 Benziner hat, ist derzeit fein raus. Derzeit – denn wenn die Deutsche Umwelthilfe DUH die Dieselfrage in ihrem Sinne geklärt hat, wird sie sich wieder den Benzinern zu wenden.

Diesel stoßen, Partikelfilter sei Dank, kaum Feinstaub aus: Benziner mit Einspritzmotoren schon und technisch bedingt auch mehr Kohlendioxid. Beim "Massensterben durch NOx und Feinstaub", das die DUH gerne beschwört, führt der Feinstaub mit zigtausend Todesfällen.

Selbst das Umweltbundesamt sagt als amtliche Quelle, "dass 41.500 vorzeitige Todesfälle in Deutschland, auf die Feinstaub-Belastung der Luft zurückgeführt werden können", aber "nur" etwa 6000 vorzeitige Todesfälle die NO2-Hintergrund-Belastung.

Das heißt: Feinstaub ist viel schlimmer. Aber eben nicht Schadstoff des Monats.

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