600 Euro für einen prachtvollen Bock

5.8.2014, 06:00 Uhr
600 Euro für einen prachtvollen Bock

© Foto: Anton Karg

Der Initiator der Veranstaltung auf der Wiese an der Uferpromenade in Berching, Schafzüchter Johann-Georg Gloßner aus Erasbach, hat von den 40 Tieren allein 25 aufgetrieben. Manfred Bechteler aus Westerhofen bei Sonthofen im Allgäu war auch heuer wieder dabei.

Erstmals stellten Maika Ditzing aus Walkershofen und Julian Holzer aus Münsing Shorphshire-Schafe vor, eine alte Hausschafrasse: Ein mittelgroßes, wüchsiges Fleischschaf mit einem langen, tiefen Rumpf und breitem Rücken. Das reinweiße Vlies weist eine dichte Crossbred-Wolle auf. Unbehaarte Körperteile sind dunkelbraun.

Ihr häufig bis in die Stirn und an die Backen bewollte Kopf auf kurzem, kräftigem Hals, ist mit schwarzen Stichelhaaren besetzt und hornlos. Die kräftigen Beine haben straffe Fesseln und feste Klauen. In der Landschaftspflege wird das Shropshire-Schaf vor allem zur Pflege von Nadelbaumkulturen eingesetzt, die es nicht verbeißt.

Berühmter Schafskäse

Das Krainer Steinschaf, vorgestellt von Maike Ditig, wird in seiner Heimat, Slowenien, hauptsächlich als Milchschaf genutzt. Es hat bei sehr geringer Zufütterung von Kraftfutter eine sehr gute Milchleistung und der typische Bovec-Hartkäse, der nur aus Krainer Milch hergestellt werden darf, ist mild und bekömmlich. Die Krainer sind ruhig im Wesen und sehr menschenbezogen, was das melken leichter macht. In Deutschland und Österreich ist diese Milchschafrasse nicht zu etablieren.

Johann-Georg Glossner zeigte die graue gehörnte Heidschnucke, weiße gehörnte Heidschnucke – dem Jakobschaf, eine vermutlich aus Kleinasien stammende Rasse mit vier Hörnern – die Ostpreußische Skudde – eine vom Aussterben bedrohte Tierart – und das alpine Steinschaf. Graue gehörnte Heidschnucken präsentierte auch Manfred Bechteler.

Die beste Bewertung erzielte der Bock Nummer 7, Rasse grau gehörnte Heidschnucke, des Züchters Glossner. Auf Platz zwei in der Bewertung kam ein Bock aus der Herde der grau gehörnten Heidschnucken des Sonthofener Schäfers Bechteler. Auf Platz drei landete wieder ein grau gehörnter Bock des Erasbacher Haus-Georg Glossner.

Nach der Auszeichnung der edlen Grasfresser nutze die Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Heidschnucken-Herdbuchzüchter den Auftrieb der Rassetiere für eine Auktion mehrerer Böcken. 600 Euro brachte der teuerste Bock dem Sonthofener Manfred Bechteler ein.

Kritische Blicke

Bereits ab 9 Uhr nahmen die Experten der Körkommission unter der Leitung von Andreas Kosel vom Amt für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten (ALEF) Schwandorf die Schafböcke von mehreren in Deutschland gezüchteten Schafarten unter die Lupe. In einer umfangreichen Überprüfung wurden die Gesamterscheinung sowie Einzelheiten wie Gewicht, Bemuskelung, Bezahnung, Sprungfesseln und Wollqualität bewertet.

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