6000 Soldaten spielen in der Oberpfalz Krieg

29.8.2014, 13:26 Uhr
6000 Soldaten spielen in der Oberpfalz Krieg

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Bei der großangelegten Gefechtsübung gibt es gegenüber der früheren Trainingsperiode gleichen Namens einen gravierenden Unterschied: Die Fahrzeuge und Truppen werden die Übungsareale der US-Armee in Hohenfels und Grafenwöhr nicht verlassen. Schon 2012 hatte es viel Ärger gegeben, weil sich die übenden Einheiten von Grafenwöhr aus durch „ziviles“ Gebiet des Landkreises Amberg-Sulzbach Richtung Hohenfels „durchgekämpft“ hatten. Die Folge der „Kampfhandlungen“ waren entsprechende Manöverschäden, die nach Angaben des US-Pressesprechers in Hohenfels, Norbert Wittl, bei der Bevölkerung „sehr negativ“ aufgenommen worden sind.

Nach Darstellung der US-Armee hat der Unmut auf deutscher Seite auch mit dem Verlauf der Schadensregulierung zu tun: Während früher das Bundesamt für Verteidigungslasten die Manöverfolgen schnell und unbürokratisch aus der Welt geschafft habe, seien bei der nachfolgenden Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) Engpässe entstanden: Nur ein einzelner Mitarbeiter sei für die Abgeltung der Schäden zuständig gewesen. Immerhin sind nach Angaben des Landratsamtes Amberg-Sulzbach fast 500 Entschädigungsanträge zu bearbeiten gewesen. Streitfälle gab es auch: Wegen eines 30 000-Euro-Schadens an einer Brücke in Schmidmühlen musste sogar ein Gutachter bemüht werden.

Die US-Armee gelobte Besserung: Jede US-Nutzung des Landkreises werde in Zukunft sorgfältig bedacht, koordiniert und „mit den bayerischen Gastgebern kommuniziert“. Der Vize-Kommandeur des multinationalen Trainingszentrums in Grafenwöhr, Colonel Curtis J. Carson, erklärte: „Wir wollen keine wütende Bevölkerung.“

Die einzigen grenzüberschreitenden Aktivitäten von übenden Einheiten werden Hubschrauberflüge sein. Dabei werden Infanteriesoldaten unter anderem nach Grafenwöhr und zu Bundeswehrstandorten geflogen. Auch Exkursionen in die Alpen sind geplant, wo die Einheiten Hochgebirgseinsätze üben.

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