Ab 2020: Mehr Wohnungen am Flugfeld

25.4.2018, 14:21 Uhr
Ab 2020: Mehr Wohnungen am Flugfeld

© Christian Biersack

Im Jahr 2020 endet der Pachtvertrag zwischen der Flugsportvereinigung und der Stadt Neumarkt. Frei wird ein 58,85 Hektar großes Gelände in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt, das wohl die größten Chancen für eine positive Stadtentwicklung bietet für die nächsten Jahrzehnte. Für solche Fälle bietet das Planungsrecht ein besonderes Instrument: Die Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme. Sie ist schneller und effizienter - und die Stadt hat ein Vorkaufsrecht zu einem vorher festgelegten Preis, darf in letzter Konsequenz enteignen.

Pech für Spekulanten

Spekulanten haben so das Nachsehen. Doch für diesen Eingriff in das vom Grundgesetz geschützte Eigentumsrecht muss vorher nachgewiesen werden, dass die Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme auch tatsächlich dem Allgemeinwohl dient.

Deshalb haben seit 2015 mehrere vorbereitende Untersuchungen stattgefunden, sagte Ralf-Peter Hoffmann, der Leiter des Stadtplanungsamtes. So hat der Gutachterausschuss der Landkreise die Bodenpreise ermittelt. Das Ergebnis sind sechs Wertzonen, die vom Wohn-Bauland bis hin zu Grünflächen reichen. Auf Grundlage dieses Wertgutachtens wird es in nächster Zeit Kaufangebote an die Eigentümer geben und eine Bürgerinformationsveranstaltung.

Zweitens wurde eine Prognose des Bedarfs an Wohn- und Arbeitsstätten in der Stadt Neumarkt erstellt. Dabei stellte sich heraus, das die Stadt mehr Wohnraum und weniger Gewerbeflächen benötigt, als bisher auf dem Fluggelände vorgesehen waren. Wohnungen sollten in Richtung Woffenbach entstehen. An der Nürnberger Straße war gegenüber vom Klinikum und weiter stadtauswärts Gewerbe geplant.

BEdarf von 31 Hektar

Doch bis 2030 wird es voraussichtlich 1500 Haushalte mehr als heute geben. Wenn man die derzeitigen Wohngebiete als Maßstab nimmt, bedeutet dies einen Bedarf von etwa 60 Hektar Baufläche. Zieht man die ausgewiesenen und in Entwicklung befindlichen Baugebiete ab, bleibt ein Bedarf von 31 Hektar. "Das entspricht zehn zusätzlichen Baugebieten am Stadtrand", sagte Stadtbaumeister Matthias Seemann.

Anders sieht es bei den Gewerbegebieten aus. Eine Umfrage bei 140 Firmen im Stadtgebiete ergab, dass diese zwar Büro- und Lagerflächen benötigen, etwa 15 Hektar mehr als bisher vorhanden. Nur: Ob am Stadtrand oder bei der Innenstadt ist ihnen egal.

Deshalb wird nun umgeplant: Wohnungen sollen auch gegenüber des Klinikums möglich sein. Der auswärtige Bereich an der Nürnberger Straße wird ganz aus der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme rausgenommen. Ein Gewerbegebiet ist dort weiter möglich – aber unter den ganz normalen Voraussetzungen.

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