Absage an PV-Anlage entlang der Autobahn 3

12.11.2014, 19:52 Uhr
Absage an PV-Anlage entlang der Autobahn 3

© Repro: Edgar Pfrogner

Bürgermeister Helmut Himmler zeigte sich von Beginn an als entschiedener Gegner dieses Projektes und konnte damit fast auf einen „ganzen Saal“ Gleichgesinnter bauen. „Jeder Anwesende hier ist ein wichtiger Entscheidungshelfer für unseren endgültigen Beschluss im Gemeinderat“, so Himmler. Es sei gut, wenn der Bürger seine Meinung vorbringe, wichtig wenn er „Ja“ sage, oder aber „das wollen wir nicht“.

Die beantragende Firma „NeF“ komme aus Kulmbach, wusste Himmler auf Anfrage, weitere Daten seien nicht bekannt. Festgestellt wurde, dass die jüngsten Pläne für das betreffende Projekt zwischenzeitlich wieder neu erstellt wurden und die dafür zunächst vorgesehene Fläche wesentlich verkürzt worden ist.

Ob für diese Trassenkürzung die ersten aufkommenden Proteste, oder aber Einwände und höhere Forderungen von Grundstückseigentümern eine Rolle spielten, war nicht bekannt. Baubeginn und Fertigstellung sollte nach den bisherigen Plänen im Zeitraum Mai bis Juli 2015 sein. Diese Termine aber blieben ohne Bedeutung, denn die ablehnende Haltung war unüberhörbar.

Nur eine Wortmeldung gab es für das Projekt: „Ich sehe durch den Bau einer solchen Anlage eine Möglichkeit, dafür bei anderen Missständen eine Besserung herbei zu führen. Nämlich eine Minderung des Pkw-Lkw-Lärms auf der Autobahn, welcher die Bürger in Loderbach, Richtheim und Riebling ja ebenso belastet. Das könnte vielleicht so werden wie in Pölling – entlang der Bahnstrecke – wo durch die Errichtung eben einer Photovoltaikanlage auf jeden Fall eine wesentliche Lärmminderung eingetreten ist.“ Einzig: Glauben wollte dies keiner der Besucher.

„Was wird unserem Schwarzachtal noch alles zugemutet“, so die Frage in die Runde. „Autobahn, Gewerbegebiet, Stromtrasse, Rastplätze, PV- Anlage und schließlich auch noch die Berger Umgehungsstraße.

Landverlust durch Umgehung

Das alles bedeutet eine erschreckende Veränderung der Landschaft, das ist beängstigend.“ Und: „Sind für die Energiewende nur wir Oberpfälzer zuständig? Denn die Oberbayern dürfen ja ihre Landschaft nicht verschandeln.“

Ein deutlicher Appell aus der Reihe: „Sagt nein zur Photovoltaikanlage, zeigt ein Herz für die Gemeinde, für eure Heimat, votiert gegen den Landverbrauch.“ Einen solchen prangerte indirekt der Berger Landwirt Josef Schottner an und sprach sich auch entschieden gegen den Bau einer Umgehungsstraße für Berg aus: „Der Flächenverbrauch in unserer Kommune ist verheerend, nicht nur für Umwelt und Natur, sondern auch für die Bewohner.“ Vor allem aber für die Landwirte: „Der Landverlust kann durch keine andere Ausgleichsfläche mehr korrigiert werden. Nicht allein die angedachte Photovoltaikanlage setzt diesen Trend fort, ebenso jene Umgehungsstraße, die viel guten Boden verschlingt.“

Helmut Himmler wollte dies nicht abstreiten, „aber die tatsächlichen Begebenheiten in Berg – enormer Schwerlastverkehr und die tägliche Belastung durch über 10.000 Fahrzeuge – machen dies erforderlich.“

Der Bürgermeister überraschte aber mit einer neue Möglichkeit in Sachen Umgehung Berg. Es gebe zwischenzeitlich eine zweite Variante an der noch gearbeitet werde, informierte er. Er hoffe sehr, dafür Zustimmung zu finden.

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