Alexander Koll wechselt von der SPD zur Bayernpartei

20.2.2017, 17:07 Uhr
Alexander Koll wechselt von der SPD zur Bayernpartei

© F.: etz

  Dass er mit der Bayernpartei in Nürnberg, also in Franken, nicht so recht ankommt, das weiß der 24-jährige Bäcker und Musiker schon auch. Darum steht über den Plakaten, mit denen er sich und die anderen Wahlkämpfer von der Bayernpartei am Samstag vor der Lorenzkirche in Nürnberg postiert hatte, auch „die fränkische Bayernpartei“.

Andererseits: Seit einem Vierteljahr ist der umtriebige Jungpolitiker, der im Moment seinen Wohnsitz in Katzwang hat, in Nürnberg erst für die Bayernpartei aktiv. Und in dieser Zeit, sagt er, sei es ihm gelungen, einen Bezirksverband für Nürnberg auf die Füße zu stellen, den es so vorher nicht gab, und jede Menge junge Mitglieder für die BP zu begeistern.
Für viele Sozialdemokraten aus dem früheren Umfeld Kolls erfolgte der abrupte Wechsel des 24-Jährigen aus heiterem Himmel. Der Landtagsabgeordnete Reinhold Strobl schreibt auf Kolls Facebook-Seite: „Alexander, was ist mit Dir los?“ und Christian Vogel, Nürnberger Bürgermeister: „Das war/ist ein Witz, oder?“

Tischtuch zerschnitten

Nein, das ist kein Witz, sagt Alexander Koll. Das Tischtuch zwischen ihm und der SPD sei zerschnitten, sagt er, es habe ihn am Ende zu viel gestört an seiner Partei. Was ihn besonders geärgert hat: Dass die Neumarkter SPD-Basis nicht darüber abstimmen durfte, ob sie einen OB-Kandidaten nominieren will oder nicht. Das Thema sei vom Ortsvorstand abgehakt worden, um sich auf das Thema Direktkandidatur für die Bundestagswahl konzentrieren zu können. Selbiges gelte für die Nominierung von Martin Schulz als Kanzlerkandidaten: Auch hier sei die Partei nicht gefragt worden. „Das ist fehlende Basis-Demokratie, das geht so nicht.“

Wobei er aber auch sagt: Von vielen Neumarkter SPDlern sei er im Frieden geschieden, mit denen habe er auch jetzt noch ein gutes Verhältnis.

Er habe schon früher mit der Bayernpartei geliebäugelt, vor allem deren Ziel eines eigenständigen Bayern habe ihm gefallen. Deshalb sei er nach seinem Umzug nach Katzwang auch zur BP in Nürnberg. „Der Wechsel hat eingeschlagen wie eine Bombe“, hat er in der Folge beobachtet.
Er sei noch jung, zähle nicht zur Parteien- oder Funktionärselite, sondern sei Bäcker von Beruf und viel in Sachen Musik unterwegs. Als Musiker sei er inzwischen auch schon gut bekannt; wenn er sein Akkordeon auspackt, gibt es Volksmusik vom Feinsten. Mal schauen, ob sein Wahlergebnis auch vom Feinsten sein wird.

 

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