Armenische Förster lernen in Bayern

10.2.2016, 12:00 Uhr
Armenische Förster lernen in Bayern

© Foto: Forstbetrieb Kelheim

Im Staatswald bei Jettingsdorf erläuterten Betriebsleiter Franz Paulus und Revierleiter Heinz Bornschlegel den Gästen die Grundsätze naturnaher Forstwirtschaft: „Unser Ziel sind standortgemäße, stabile und leistungsfähige Mischwälder. Diese sind in der Regel sehr strukturreich, anpassungsfähig gegenüber Umweltveränderungen und bieten einer Vielzahl heimischer Tier- und Pflanzenarten Lebensraum. Bei der Bewirtschaftung dieser Wälder soll nicht mehr Holz einschlagen werden, als wieder nachwächst.“

Die Forstwirte Georg Kotzbauer und Kurt Rehberger führten den armenischen Besuchern anschließend die motormanuelle Holzernte vor. Dabei interessierte die Gäste vor allem, wie gefällte Buchenstämme für verschiedene Nutzungszwecke sortiert und abgelängt werden.

Die Hintergründe des Besuchs erklärte Reiseleiter Erich Mies von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit. Demnach seien aktuell im Kaukasus durch Übernutzung der natürlichen Ressourcen die biologische Vielfalt und langfristig die Einkommensmöglichkeiten der Landbevölkerung gefährdet.

Deutschland unterstützt deshalb Armenien im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit bei der nachhaltigen Bewirtschaftung und Nutzung der natürlichen Ressourcen. „Und dazu gehört auch, die Verantwortlichen zu sensibilisieren, dass man die Buchen- und Eichenwälder dort nicht nur energetisch, sondern auch für Schnittholz, Zellstoff oder Holzwerkstoffe nutzen kann“, sagte Mies.

Mit knapp 30 000 Quadratkilometer ist Armenien etwa so groß wie Belgien. Es grenzt im Norden an Georgien, im Osten an Aserbaidschan, im Südosten an den Iran und von Südwesten bis Westen an die Türkei. Der Waldanteil liegt bei elf Prozent. Im Vergleich: In Bayern sind es 37 Prozent.

 

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