Asphaltanlage: Appell an Willibald Gailler

25.3.2016, 09:10 Uhr
Die Asphaltmischanlage soll eines Tages Material für den Straßenbau (Foto) herstellen. Das Projekt erhitzt die Gemüter.

© Günter Distler Die Asphaltmischanlage soll eines Tages Material für den Straßenbau (Foto) herstellen. Das Projekt erhitzt die Gemüter.

Die ÖDP fordert Landrat Willibald Gailler auf, sich zu engagieren, denn das Projekt habe gemeindeübergreifende Bedeutung. Bögl sei der wichtigste Arbeitgeber im Landkreis; er und die Bevölkerung sollten gedeihlich miteinander auskommen. Gefordert sei die „moderierende Autorität“ des Landrats.

Kreisvorsitzender Josef Neumeyer wies darauf hin, dass 70 Prozent des anfallenden Verkehrs in Richtung Westen fließt. Es wäre sinnvoll, diesen Verkehr zu minimieren, indem man die Anlage nach Westen verlagert. Zweifelhaft seien auch die Betriebszeiten: Wenn eine Autobahn asphaltiert werde, dann werde in der Regel rund um die Uhr gearbeitet.

Das Recyceln von Altasphalt sei sinnvoll, aber es sei nicht verständlich, einfach ein im Flächennutzungsplan ausgewiesenes Industriegebiet ohne Bebauungsplan für eine solch üppige Recycling-Anlage in Angriff zu nehmen. Hier sollten sich die Gemeinde und der Landkreis mehr für die kommunale Selbstbestimmung einsetzen und einen Bebauungsplan mit entsprechenden Vorgaben erstellen, meint die ÖDP.

Recycelten Asphalt zu erhitzen sei besonders problematisch, da hier mit zunehmenden Temperaturen die sehr giftigen PAK entstehen. Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe seien sehr krebserregend und erbgut-schädigend. Hier sei eine kontinuierliche Messung zu fordern. Das Verbrennen von Braunkohlestaub zur Erhitzung des Materials sei die klimaschädlichste und giftigste Energiequelle. Die enormen externen Kosten würden zu Lasten der Allgemeinheit gehen.

Konrad Samberger, Ökobauer im ÖDP-Kreisvorstand, machte darauf aufmerksam, dass im Landl rings um Sulzbürg und Erasbach viele Biobauern beheimatet seien. Sie würden es auf den Wochenmärkten schwer haben, ihre Kunden von der Qualität ihrer Produkte zu überzeugen, wenn ihre Felder im Dunstkreis einer Asphaltmischanlage liegen. Hier würden ihre Existenz sowie die Gesundheit der benachbarten Bewohner bedroht.

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