Bachhausen: Bögl baut Betonmischanlage

30.11.2016, 06:00 Uhr
Die Baufirma Max Bögl will in Bachhausen eine neue Produktionshalle mit Betonmischanlage bauen.

© Hauke Höpcke Die Baufirma Max Bögl will in Bachhausen eine neue Produktionshalle mit Betonmischanlage bauen.

Johann Bögl stellte den Plan im Gemeinderat Mühlhausen vor. Der ursprüngliche Bauantrag war im Bauausschuss zweimal behandelt worden. Das Landratsamt Neumarkt hat mit Beschied vom 28. Juni die Baugenehmigung erteilt.

Bereits mit diesem Beschluss im Gremium war mitgeteilt worden, dass bezüglich der genauen Nutzung sowie der Produktionsabläufe noch ein Tekturplan nachgereicht wird.

Die Gemeinderäte stimmten den Plänen zu mit Ausnahme von Sigrid Schindler. Sie wollte wissen, warum für das Firmengelände Bögl in Bachhausen kein Bebauungsplan erforderlich sei. In Rocksdorf habe es für eine Betriebserweiterung eines Bebauungsplans bedurft.

Dazu sagte Bürgermeister Martin Hundsdorfer, in Rocksdorf wurde eine Halle neu auf einer Ackerfläche errichtet; in Bachhausen gebe es einen rechtskräftigen Flächennutzungsplan. Das Betriebsgelände werde nicht erweitert, anstelle der alten komme eine neue Produktionshalle.

Bögl informierte, um die derzeitige Produktion von Betonfertigteilen nicht zu behindern beziehungsweise die derzeitigen Arbeitsplätze nicht zu gefährden, sei der Abriss der alten Halle mit anschließendem Neubau in drei Bauabschnitten vorgesehen.

Hinsichtlich der Immissionen sei durch den Neubau eine deutliche Verbesserung gegeben, da ausschließlich selbstverdichtender Beton verarbeitet wird und dadurch die lärmintensiven Rütteltische und Außenverdichter entfallen. Insgesamt soll im Endstadium des Umbaus eine Kapazität von zirka 5000 Raummodulen pro Jahr produziert werden. „Unter Raummodulen versteht man industriell und seriell hergestellte Raumzellen in Massivbauweise“, so Bögl.

Sie finden Einsatz in kleineren, mittleren und großen Bauvorhaben, etwa im sozialen Wohnungsbau, Studentenwohnanlagen, Kindergärten, Schulen, Seniorenwohnanlagen, Büros oder Asylunterkünften. Diese Kapazität entspreche einer Wohnfläche von etwa 90 000 Quadratmetern.

Der Mühlhausener Gemeinderat beschloss, dem Tektur-Antrag zum Bauvorhaben „Neubau einer Produktionshalle mit Kiosk und Sprinklerzentrale“ das gemeindliche Einvernehmen zu erteilen, gegen die Stimme von Sigrid Schindler. Ebenso grünes Licht gab es, wiederum gegen die Stimme von Schindler, für den Neubau einer Betonmischanlage auf dem Grundstück mit der gleichen Flächennummer 76. Das Landratsamt Neumarkt solle die Einhaltung der Emissionsschutzgesetze überprüfen.

Die Betonmischanlage befinde sich innerhalb des Firmengeländes der Firma Max Bögl. Die zur Bebauung vorgesehene Fläche sei auch im gültigen Flächennutzungsplan aus dem Jahre 2003 als Industriegebiet dargestellt, heißt es in der Sitzungsvorlage. Von der Gebietskategorie beziehungsweise auf Basis der Baunutzungsverordnung sei eine Betonmischanlage im Industriegebiet zulässig.

Höhere Tagesmengen

Die geplante Betonmischanlage werde etwa zur Hälfte für die Bestückung der neu beantragten Halle Verwendung finden. Die andere Hälfte der Kapazität werde im Altbestand benötigt. Die prognostizierten Tagesmengen von Beton sollen von 210 Kubikmetern auf 280 bis 320 Kubikmeter pro Arbeitstag steigen.

Weiter sagte Bögl, mit der neuen Halle und der neuen Betonmischanlage werde die Zahl der gewerblichen Arbeiter sowie die der Mitarbeiter in der geplanten Kantine von derzeit 45 auf dann 60 Personen steigen.

Hinsichtlich der zu erwartenden Geräuschemissionen sei auf Basis eines Lärmgutachtens am Emissionspunkt „Am Roßbach 6" mit Maximalwerten von 48 dB(A)/Tag sowie 32 dB(A)/Nacht zu rechnen. Diese Werte lägen weit unterhalb der zulässigen Grenzwerte, so Bögl. Weiterhin bleibe festzuhalten, dass die geplante Anlage mit einer begehbaren Podesthöhe von 23,85 Metern (maximale Auslegerhöhe 29,40 Meter) die alte Anlage um etwa drei Meter unterschreite, somit erfolge hier eine Verbesserung des Landschaftsbildes.

Die jetzige Anlage sei etwa 25 Jahre alt, so dass hinsichtlich der Energieeffizienz, der Rückhaltung von Stäuben und der Geräuschentwicklung ebenso eine Verbesserung für die Anlieger und die Umwelt gegeben sei. „Die neue Halle und die neue Betonmischanlage vermindern den Lärm deutlich“, so stellvertretender Bürgermeister Ludwig Schuderer.

Wegen der erweiterten Kapazität mit einer Produktion von bis zu 320 Kubikmetern rund um die Uhr („von bis 24 Uhr“) fürchtete Gemeinderat Thomas Kolb ein höheres Verkehrsaufkommen für die Anlieferung von Material und auch der Abtransport von Betonfertigteilen. Die Rede war von zirka 50 Fahrzeugbewegungen pro Tag von 6 bis 22 Uhr.

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