Badminton Bundesliga: TSV Freystadt gelingt 4:3 Heimsieg gegen Favoriten Wipperfeld

FREYSTADT - Nach dem guten Bundesliga-Saisonstart mit drei Auswärtspunkten im hohen Norden bei Hamburg haben die Badminton-Cracks des Freystadt die Serie erfolgreich fortgesetzt. In ihrem ersten Heimspiel besiegten sie das favorisierte Team aus Wipperfeld (NRW) mit 4:3. Mit fünf Punkten auf der Habenseite liegt der TSV jetzt auf dem fünften Tabellenplatz.

Wipperfeld war mit starker internationaler Besetzung angereist. Im Aufgebot standen drei Spieler, die zur erweiterten Weltspitze gehören. Auch Freystadt lief mit einem starken Team ein, auch wenn man auf Spielertrainer Oliver Roth und die englische Doppelspezialistin Jenny Moore verzichten musste. Spieler aus sieben Nationen sorgten für internationales Flair in der Freystädter Mehrzweckhalle.

Für die schnelle Wipperfelder Führung sorgten Marc Lamsfuß, deutscher Nationalspieler und Nummer 30 in der Welt im Herrendoppel und der finnische Nationalspieler Likka Heino mit einem glatten Dreisatz-Sieg gegen Johannes Pistorius und Florian Waffler. Freystadt konnte durch den Sieg im Damendoppel ausgleichen. Neuzugang Kristin Kuuba aus Estland gewann mit Annabella Jäger gegen die Schwedin Jenny Nyström und die Polin Aneta Wojtkowska in vier Sätzen. Beeindruckend die Leistung von Annabella Jäger, die seit ihrem 13. Lebensjahr beim TSV spielt und am bayerischen Leistungszentrum in Nürnberg trainiert. Sie harmoniert mit Kristin Kuuba und zeigte wenig Respekt vor großen Namen. Immerhin stand sie mit drei Nationalspielerinnen aus drei Nationen auf dem Court. Mit 8:11, 11:7, 11:9, 11:9, bleiben Jäger/Kuuba beim dritten gemeinsamen Auftritt ungeschlagen.

Doch es kam noch besser: Max Flynn, der TSV Neuzugang aus England gewann an der Seite von Fikri Hadmadi das zweite Herrendoppel. Freystadt führte 2:1.

Das mit Spannung erwartete Dameneinzel zwischen Kristin Kuuba, 82. der Weltrangliste, gegen die Taiwansin Ya Lang Chang war hart umkämpft. Unter dem Jubel der Freystädter Fans besiegte Kuuba die Asiatin in drei Sätzen. Kuuba, 21 Jahre jung, kam von einem Mailänder Club nach Freystadt. Sie ist estnische Nationalspielerin und wird in der Weltrangliste im Einzel an Position 80 geführt. Mit ihrem sechsten Sieg in sechs Spielen hat sie bereits jetzt alle Erwartungen übertroffen.

Pistorius/Jäger im Mixed

Ein schweres Spiel wartete auf Johannes Pistorius und Annabella Jäger im Mixed. Sie standen Marc Lamsfuß und Jenny Nyström gegenüber. Marc Lamsfuß und Johannes Pistorius trainieren als Nationalspieler täglich zusammen. Lamsfuß ist eine der Olympiahoffnungen des deutschen Badmintonverbandes, rangiert auf Platz zehn der Weltrangliste und war in den vergangenen Wochen auf Asientour in Korea, Japan und China. Jenny Nyström ist schwedische Mixedspezialistin mit Weltranglistenplatz 69. Das Freystädter Doppel hielt mit, hatte Chancen zumindest auf den Entscheidungssatz und unterlag dann in vier Sätzen mit 11:9, 7:11, 8:11 und 8:11.

Jetzt ruhten die TSV Hoffnungen auf Fikri Hadmadi. Der Badmintonprofi aus Indonesien spielt seine zweite Saison für die Oberpfälzer. In der letzten Saison unterlag er zweimal dem Finnen Likka Heino. Doch dieses Mal ließ er seinem völlig entnervten Gegner beim 11:9, 11:3, 11:2 keine Chance. Freystadt führte uneinholbar mit 4:2. Das zweite Herreneinzel ging an Wipperfeld zum 4:3 Endstand.

"Wir haben bei der Aufstellung alles richtig gemacht", sagte Teamchef Stephan Pistorius. "Kristin ist ein Glücksgriff, Max konnte seinen ersten Sieg landen und Annabella hat sich zur Vorsaison gewaltig verbessert." Nach den ersten drei von achtzehn Begegnungen ist man im Freystädter Lager mit den Ergebnissen hoch zufrieden, zumal man sich schon ein kleines Polster im Kampf um den Klassenerhalt erspielt hat.

Bereits am Wochenende geht es weiter. Am Samstag, 6. Oktober, 16 Uhr, spielt Freystadt zuhause gegen Dortelweil aus Hessen und am Sonntag, 7. Oktober, 15 Uhr kommt der 1. BC Bonn mit dem deutschen Einzelmeister. Beide Begegnungen versprechen wieder Badminton auf Topniveau und die Oberpfälzer hoffen auf eine ähnliche Überraschung wie im Spiel gegen Wipperfeld.