Badminton-Spieler des TSV Freystadt lassen Fans jubeln

9.10.2018, 15:16 Uhr
Badminton-Spieler des TSV Freystadt lassen Fans jubeln

© Foto: Marcus Mehlich

Trotz des schönen Spätsommerwetters waren rund 400 Zuschauer gekommen und erlebten einen TSV, der alle Erwartungen übertraf. Es begann mit dem Spiel gegen Dortelweil (Bad Vilbel). Die Hessen waren mit Ausnahme ihres Topspielers Vladimir Malkow mit stärkster Aufstellung angereist. Der TSV konnte bis auf Lukas Schmidt auf alle Leistungsträger zurückgreifen.

Für die 1:0-Führung sorgte das Damendoppel mit Kristin Kuuba und Annabella Jäger. Mit ihrem Angriffsspiel ließen sie der Malaiin Yee Yap und Theresa Wurm keine Chance und gewannen in vier Sätzen mit 11:3, 9:11, 11:4, 11:7.

Schwerer tat sich das 2. Herrendoppel mit Johannes Pistorius und Fikri Hadmadi gegen den Bulgaren Daniel Nikolov und Peter Lang. Die Freystädter lagen im vierten Satz bereits mit 5:8 hinten, behielten aber die Nerven, drehten den Satz noch mit 11:9 und entschieden auch den Entscheidungssatz mit 11:8 für sich zur 2:0-Führung für den TSV.

Hohes Vorjahres-Niveau abgerufen

Im 1. Doppel überraschten Florian Waffler und Oliver Roth. Gegen Daniel Benz und Ex-Nationalspieler Andreas Heinz, in der vergangenen Saison eines der erfolgreichsten Doppel der Liga, gewannen sie in fünf Sätzen.

Gespannt war man auf das Dameneinzel. Hier traf Freystadts Neuzugang, die estnische Nationalspielerin Kristin Kuuba, auf die hochgehandelte Malaiin Yee Yap. Mit ihrer athletischen Spielweise dominierte Kuuba ihrer Gegnerin und gewann in drei Sätzen. So stand der Freystädter Sieg frühzeitig fest. Doch der TSV Siegeszug ging weiter. Johannes Pistorius und Jenny Moore gewannen souverän das Mixed, Fikri Hadmadi behielt in fünf hochklassigen Sätzen gegen den Bulgaren Nikolov die Oberhand.

Für den Endstand sorgte Hannes Gerberich. Der Freystädter gewann gegen Ex-Nationalspieler David Peng in fünf ausgeglichenen Sätzen mit 11:9, 9:11, 11:7, 6:11, 11:7. Das 7:0 bedeutet drei Punkte, ein bisher einmaliges Ergebnis für den TSV in seiner dritten Bundesliga-Saison. Denn bei einem 7:0 oder 6:1 erhält der Sieger einen weiteren Punkt.

Am Sonntag ging es gegen den deutschen Vizemeister 1. BC Bonn Beuel. Gegen die Rheinländer hagelte es bisher nur Niederlagen. Nachdem die Bonner auf den deutschen Meister Max Weißkirchen und auch auf Ex- Vizeeuropameister Marc Zwiebler verzichte mussten, sah man beim TSV Chancen, die Gäste erstmals zu schlagen.

WM-Spielerinnen abgezockt

Die Partie startet mit dem Damendoppel. Kristin Kuuba und Jenny Moore ließen den WM-Teilnehmern Lisa Kaminski und Hannah Pohl beim 11:6, 12:10 und 11:8 keine Chance. Im 2. Herrendoppel gab es ein Wiedersehen mit Tim Fischer, Eigengewächs des TSV Freystadt, der seit dieser Saison für die Bonner aufschlägt.

Trotz einiger Abstimmungsfehler setzen sich Nationalspieler Johannes Pistorius und Fikri Hadmadi letztlich auch aufgrund ihrer individuellen Stärken gegen den Malaien Chin Goh und Tim Fischer mit 11:7, 10:12, 11:8 und 11:8 sicher durch. Im 1. Herrendoppel zeigten Florian Waffler und Oliver Roth gegen die englischen Badmintonprofis Peter Briggs und Callum Hamming ein couragiertes Spiel, verloren aber in vier engen Sätzen zum 2:1-Zwischenstand.

Favoriten-Rolle bestätigt

Im Dameneinzel traf Kristin Kuuba auf die schweizerische Nationalspielerin Ronja Stern. Die Estin, aktuell an Position 84 der Weltrangliste geführt, bestätigte ihre Favoritenstellung und gewann ohne Satzverlust. Kuuba ist nach zehn Einsätzen ohne Niederlage in der Bundesligastatistik derzeit die erfolgreichste Spielerin.

Im Spitzeneinzel kam es zur Begegnung zwischen Freystadts Indonesier Fikri Hadmadi und dem Malaien Chin Goh. Es war ein Spiel auf Augenhöhe mit vielen langen Ballwechseln und typischen asiatischen Angriffsspiel. Mit Unterstützung der begeisterten Zuschauer siegte der Freystädter in vier Sätzen.

Beim Spielstand von 4:1 für Freystadt traf Hannes Gerberich im 2.Herreneinzel auf Tim Fischer. Für Gerberich kein einfaches Spiel, da alle von ihm als Einzelspieler einen Sieg gegen einen Kontrahenten erwarteten, dessen Stärken eher im Doppel liegen.

Dem Druck standgehalten

Der Freystädter hielt dem Druck nach Anfangsschwierigkeiten stand und gewann mit 14:15, 11:8, 11:2 und 11:3. Zuletzt dann das Mixed mit Johannes Pistorius/ Jenny Moore gegen den englischen Nationalspieler Peter Briggs, in der Welt auf dem 44. Platz, der mit WM-Teilnehmerin Hannah Pohl spielte.

Das Spiel verlief auf hohem Bundesliga-Niveau. Erst im Entscheidungssatz setzten sich die favorisierten Gäste mit 11:7 durch. Die Begegnung endet somit 5:2 für Freystadt.

Das nächste Heimspiel folgt am Sonntag, 28. Oktober, gegen den BV Mülheim (NRW). Für Annabella Jäger, Jenny Moore und Johannes Pistorius geht es Mitte der Woche gleich weiter: Sie spielen bei den Dutch open, ein mit 75 000 Dollar dotierten Super100-Turnier des BWF (Badminton World Federation).

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