Bauausschuss besichtigte Projekte in Postbauer-Heng

6.6.2017, 09:54 Uhr
Bauausschuss besichtigte Projekte in Postbauer-Heng

© Foto: Resi Heilmann

Der Ausschuss beriet zunächst anhand mehrerer Beispiele das Thema "schlanke Bebauungspläne". Welche Erfahrungen hat man in den letzten Jahren gemacht, sind die Vorgaben für die Bauherren und Planer zu lasch oder zu einengend? Wie oft musste man sogenannte Befreiungen erteilen und zur Genehmigung an das Landratsamt weiterleiten? Wenn das Bauvorhaben den Festsetzungen im Bebauungsplan entspricht, geht die Genehmigung durch den Markt Postbauer-Heng sehr schnell und unkompliziert.

Architekt Helmuth Theil, der die letzten Bebauungspläne erstellt hat, sieht die Gemeinde im Grunde auf dem richtigen Weg. Liberal und dennoch eine gewisse Richtung vorgebend. Die wichtigsten Vorgaben wie Abstandsgrenzen und damit Nachbarschutz regelt das bayerische Baurecht und ist für alle Kommunen bindend.

Für die neuen Baugebiete Teichwiesen, Köstlbach und Schlossgwend werden die Baufenster, also der Bereich, in dem sich das Gebäude einzufügen hat, ausreichend groß gemacht, um flexibel planen zu können.

"Harte" Farben

Welche konzeptionellen Vorstellungen es bei der Aufstellung eines Bebauungsplanes gibt und was daraus geworden ist, sieht man spätestens dann, wenn alle Parzellen bebaut wurden und die Individualität der Bauherren zum Ausdruck kommt.

Auffallend sind da immer wieder rein weiße Fassadenfarben, die sehr "hart" in der Gesamtbetrachtung wirken und auch die wachsende Unart sogenannter Industriemetallzäune, die viel zu hoch errichtet werden.

"Weniger und niedriger ist mehr, wenn man überhaupt einen Zaun braucht", so Bürgermeister Horst Kratzer, der sich bei seinem Privathaus selbst vor vielen Jahren gegen einen Zaun entschieden hat.

Erster Anlaufpunkt war das Neubaugebiet Roggenweg, bei dem es vor zwei Jahren große Diskussion wegen der dortigen Bebauung gegeben hat. Nun wollte der Ausschuss das Baugebiet und die Bauweise der Häuser nach der Fertigstellung besichtigen.

Die dreigeschossigen Gebäude fügen sich sehr gut ein und haben auch ausreichend Freiraum. Die Entscheidung damals, von vier auf drei Geschosse zu reduzieren, war richtig, so der Ausschuss. Damit setzte man auch ein Zeichen für künftige Bauanfragen.

Wie schon berichtet, wurde das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude zu Jahresbeginn an eine Privatperson verkauft, die dort zwei Büros im Erdgeschoss und zwei kleine Wohnungen im ersten Stock errichten will. Derzeit sind die Sanierungsmaßnahmen im vollen Gange, wobei zunächst alles raus musste, was im Grunde nicht zum Ursprung des Gebäudes gehörte.

Schöne Mauern und Parkett

Die Trockenlegung der Grundmauern und des Kellers habe viel Zeit in Anspruch genommen, erklärte Kratzer, aber so kamen die alten Parkettböden und schönes Mauerwerk zum Vorschein, die den ganzen Reiz eines schönen alten Gebäudes aus dem Jahr 1871 zeigen. Die Sanierung soll bis zum Frühjahr 2018 abgeschlossen sein.

An der Ezelsdorfer Straße am Ortsende linker Hand soll im Rahmen einer Ortsabrundung, frühestens im Herbst 2018, ein etwa 9500 Quadratmeter kleines Baugebiet entstehen. Die Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern, die das Vorhaben in Gang gebracht haben, sind nahezu abgeschlossen und es werden aus jetziger Sicht nach Abzug des Rückbehalts sechs Bauplätze auf den freien Markt kommen und über die Gemeinde angeboten werden.

Die Baumaßnahmen am Außengelände und der Freisportanlagen sind in wenigen Wochen abgeschlossen. Diese sollen im Rahmen einer kleinen Feierstunde am Freitag, 14. Juli, um 16 Uhr vor dem großen EKS-Schulfest eingeweiht werden. In der neu entstehenden Parkfläche entlang der Alleebäume wird auch das Berliner Mauerdenkmal eingebaut, das derzeit noch ziemlich versteckt am Parkplatz des Deutschordensschlosses steht.

Viel zu schade für ein so geschichtlich wertvolles Monument und wesentlich besser auf dem großen Gelände der Schule aufgehoben, so Kratzer. Vielleicht entsteht auf diese Weise auch ein neues Schulprojekt.

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