Bauern können noch mehr tun

18.2.2012, 09:35 Uhr
Den Bächen muss mehr Platz gelassen werden, damit sie bei Hochwasser nicht die Dörfer überfluten.

© Wolfgang Fellner Den Bächen muss mehr Platz gelassen werden, damit sie bei Hochwasser nicht die Dörfer überfluten.

Der Erosions- und Gewässerschutz sei ihm ein großes Anliegen, sagte Behördenleiter Johannes Hebauer, und appellierte an die über 100 Landwirte, sich stärker bei den lukrativen Gewässerschutzmaßnahmen durch das Kulturlandschaftsprogramm zu beteiligen. Im Oberpfalz-Vergleich stehe der Landkreis Neumarkt bei der Inanspruchnahme dieses Programmes nicht gerade gut da, obwohl ein Großteil der Ackerflächen im grundwassersensiblen Jurakarst liege.

Helmut Graser erläuterte, wie wichtig Zwischenfrüchte als Erosionsschutz und gleichzeitig Nitratspeicher im wassersensiblen Jurakarst für den Grundwasserschutz sind.

Josef Rupprecht, stellte das neue Fachzentrum Agrarökologie in Amberg vor, das für die gesamte Oberpfalz zuständig ist. Seine Hauptaufgabe liege darin, den Boden als wichtigste Grundlage der Ernährung von Mensch und Tier zu schützen, die Ertragsfähigkeit der Böden zu erhalten und zu verbessern und ungünstige Einflüsse der Bodenbewirtschaftung auf die Gewässerqualität zu verhindern. „Wer Erosion vermeidet, erhält nicht nur die Ertragsfähigkeit seines Bodens für die kommenden Generationen, sondern tut auch sehr viel für den Schutz der Oberflächengewässer“, sagte Rupprecht.

Roland Schleicher vom Fachzentrum Agrarökologie ging auf die Bedeutung von Bodenschadverdichtungen ein. Besonders bei erhöhter Bodenfeuchtigkeit reagiere der Boden sehr empfindlich auf hohe Radlasten und Reifendrücke.

Maximilian Graml, Teamleiter der Erzeugerringberatung Oberpfalz, referierte über die Optimierung von Fruchtfolgen. Besonders beleuchtete er dabei Fragen zu Zwischenfrüchten und Mulchsaaten. Sein Credo lautete: „Wir Landwirte müssen noch besser werden!“ Dazu könne er der Landwirtschaft die Erfahrung und das Wissen seiner Mannschaft anbieten.

Interesse ist gestiegen

Josef Bösl ist Wasserberater am Fachzentrum Agrarökologie. Sein Ziel ist es, die Qualität der Oberflächengewässer und des Grundwassers zu verbessern. Erfreulich sei, dass das Interesse der Landwirte am Boden- und Gewässerschutz in den letzten Jahren stark zugenommen habe. Dies hätten viele Beratungsgespräche gezeigt. Dies belege die wachsende Teilnahme an freiwilligen Programmen zum Boden- und Gewässerschutz.

Als besonders wichtige Maßnahmen bezeichnete er die Mulchsaat in Reihenkulturen und die Ansaat von Grünstreifen zum Gewässer- und Erosionsschutz an Hangflächen. Die entsprechenden Maßnahmen könnten noch bis zum 24. Februar bei den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten beantragt werden.

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