Berchinger Lindl ist "Teil des historischen Gedächtnisses"

16.4.2017, 10:30 Uhr
Berchinger Lindl ist

© Foto: Karg

Professor  Toni Lindl, der jüngste Sohn des Malers, freute sich auf der Vernissage, Weggefährten seines Vaters zu sehen.

Die stellvertretende Bürgermeisterin Gerlinde Delacroix überbrachte die Grüße der Stadt Berching. "Mit dieser Ausstellung  kommt unserer Stadt, ihren Menschen, ihrer Eigenart, aber auch ihrer besonderen Lebensweise in der reizvollen Gegend der Oberpfalz gestalterisch und künstlerisch eine besondere Wertschätzung zu", sagte sie.

Franz Xaver Lindl habe Zeiten miterlebt, die die Welt erschüttert und gewandelt sowie das Land politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich verändert hätten. Dies spiegele sich auch in seinen Werken wider: Sie würden dem Betrachter ein Gefühl für die Heimat und die Geschichte vermitteln.

"Sie sind Teil unseres historischen Gedächtnisses – für die, die sich an die Zeiten der Zerstörung und des Wiederaufbaus noch persönlich erinnern und für diejenigen, die dies nur aus Erzählungen der Eltern oder Großeltern kennen", so Delacroix. Franz Xaver Lindl wurde 1897 in Berching geboren.

Nach der Schreinerlehre an der Berufsschule Nürnberg studierte er und machte nach drei Jahren seinen Abschluss als Architekt.

Anschließend reiste er zehn Monate durch Italien – von Südtirol bis Sizilien. Zahlreiche Aquarelle und Bleistiftzeichnungen brachte er von dort mit.

Preis erhalten

Im November 1925 wurde er in die Düsseldorfer Kunstakademie aufgenommen und 1928 mit dem Großen Preußischen Staatspreis für die Skulptur Tanzende/Stein ausgezeichnet.

Von 1930 bis 1940 folgten verschiedene Stationen in Holland, am Niederrhein, in Italien sowie in der Oberpfalz.

Von 1940 bis 1943 tat er Dienst in der Wehrmacht und war unter anderem im Elsass, in Polen und Russland. Von 1943 bis 1945 war er schließlich bei der Polizei in Berching und Neumarkt tätig, ehe er ab 1945 freiberuflich in der Oberpfalz tätig war. Ausgedehnte Studienreisen ins Rheinland, nach Hessen, Italien und Südfrankreich blieben seine Leidenschaft. Er starb am 30. Dezember 1970.

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