Berchinger Marktplatz ein großes Filmstudio

6.9.2016, 11:10 Uhr
Berchinger Marktplatz ein großes Filmstudio

© Fotos: Anton Karg

Am Sonntag wurde die erste Szene gedreht für den Film „Different Bayern“ (Untertitel: Verlierer der Herzen) — mit gut 100 Komparsen aus Berching und Umgebung. Bei einem Casting im Juli waren mutige Kinder, sympathisch erscheinende Erwachsene, die sich Zeit nahmen für den langwierigen Dreh am Sonntag auf dem Platz vor der Lorenzkirche, und Berchinger Originale ausgesucht worden.

Bis zum 15. September soll alles im Kasten sein. In dem Film geht es darum, dass der TSV Gretzing (so heißt Berching im Film) gegen den Abstieg kämpft – und dank der Vereinsführung als letzte Rettung einen Fußballstar verpflichten konnte. Alles ist für den Empfang bereit: Im Aufmacher wird in einer Art „Massenauflauf“ (daher das Aufgebot der vielen Berchinger Statisten mit Fähnchen und Plakaten) die Begrüßung des Fußballstars Austin Abassi auf dem „Marktplatz in Gretzing“ in Szene gesetzt.

Es dauert und dauert. Grenzings Bürgermeister, gemimt von dem Österreicher Simon Hatzl, schaut ständig auf die Uhr. Dem Berchinger Metzgermeister Karl Schneider (mit Enkel Leo Ferdinand, mit Simone, Karina und Anni dabei) werden schier die Arme schwer. Er hält aber geduldig einen Korb vollgefüllt mit Weißwürsten bereit, die er dem Gast übergeben muss. Franz Grabmann aus Rappersdorf hat extra seinen Frontlader-Schlepper aufpoliert, auf dem ungeduldig eine Schar Kindergartenkinder auf ihren Auftritt wartet.

Und auch den übrigen Berchinger Akteuren wie etwa dem „Lokalreporter“ Markus Schmidt-Pauly geht es so. Ungeduldig dreht er an seinem Mikrofon. Es dauert schier unendlich lange, bis er drankommt. Und auch die Petersauracher Musikanten durften lange keinen Ton von sich geben. Nichts als warten. Denn die Filmemacher nehmen ihre Arbeit sehr genau. Und so wurde eine Szene nicht nur mehrmals geprobt, sondern mehrfach gefilmt.

Warten auf den Star

Die Kommandos waren immer wieder zu hören: „Absolute Ruhe“, „Klappe“, „Ton ab“… Und so verging der Sonntagnachmittag ziemlich unaufgeregt. Bedauernswert vor allem die Kinder, die sich „die Beine in den Bauch stehen mussten“, statt sich temperamentvoll bewegen zu können. Und auch der voluminöse Co-Trainer „Holzi“ (Günther Brenner) kam außer Atem, weil er halt mehrmals anrennen musste, um den Fußballstar anzukündigen. Immer wieder passte eine Kleinigkeit nicht. Dann kam auch noch leichter Nieselregen auf.

Berchinger Marktplatz ein großes Filmstudio

Am Montag war Sitzung des Vorstands des TSV mit dem Trainer Oertl (gemimt von Johann Schuler) und der Fußballmannschaft im Vereinslokal (in Räumen des leer stehenden Gebäudes des ehemaligen Kaufhauses Kirsch auf dem Reichenauplatz). Hierbei wurde der Neueinkauf, der Starfußballer aus Ghana vorgestellt – und auch die neue Perspektive des Vereins: Austin Abassi muss entscheidend dafür sorgen, dass das Spiel gegen die Erzrivalen aus Speckbach gewonnen wird. Dann spielt auch die Hautfarbe keine Rolle mehr.

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