Berger Sportzentrum: "Zwölf Millionen Euro werden nicht ganz reichen"

29.12.2017, 11:30 Uhr
Berger Sportzentrum:

© Foto: Fügl

Vor Ort bekamen sie Informationen über bereits getroffene und noch durchzuführende Maßnahmen im großen Gebäudekomplex. Dort werden seit Ostern dieses Jahres für Schule, Vereinssport und Kultur über zwölf Millionen Euro verbaut. Bürgermeister Helmut Himmler hatte geladen, und viele ließen sich gerne angesichts der Dimensionen der in Bau befindlichen Räumlichkeiten über die Nutzungsmöglichkeiten aufklären.

Wohl fehlte bei manchen angesichts der "Beton-Kahlheit" noch das richtige Raumgefühl. Viele brachten ihr Verständnis darüber zum Ausdruck, dass das zukunftsweisende Projekt für die Entwicklung der Kommune erforderlich ist.

Eine "Kröte" aber muss dabei trotzdem geschluckt werden. Der Bürgermeister: "Die zwölf Millionen Euro Gesamtkosten werden trotzdem nicht ganz ausreichen. Für das jetzige Bauwerk zwar schon, für zusätzliche, aber erforderliche Gewerke jedoch nicht mehr."

Der Grund: Nach ausführlicher Überprüfung wurden einige "Fehlstellen" aufgedeckt. "Wir benötigen einen noch neu zu errichtenden Hartplatz für Schule und Vereine sowie eine völlig neue Laufbahn und eine Weitsprunganlage für die Kinder der Schwarzachtal-Schule."

Außenanlage will bezahlt sein

Nicht gerade billig wird eine kosmetische, aber notwendige Um- und Neugestaltung der Außenanlage und nicht zuletzt auch die Errichtung von Schulbushaltestellen mit sicheren Ausstiegs- und Zusteigemöglichkeiten für die Schüler.

Auch das unmittelbar auf der anderen Straßenseite noch zu errichtende neue Gesundheitszentrum mit Ärztehaus, Apotheke und Pflegeheim mit 75 bis 80 Pflegeplätzen wurde von Himmler angesprochen. Das Projekt der Arbeiterwohlfahrt Nürnberger Land soll im Frühjahr in Angriff genommen werden. Der Standort befindet sich an der Schulstraße am alten Festplatz. Diese Maßnahme – so der Bürgermeister — sei für die Gemeinde Berg unerlässlich und genieße höchste Priorität.

Vehement verteidigt wurde das geplante Neubaugebiet bei Richtheim. Der große Ansturm von Interessenten — sehr viele aus der Gemeinde — rechtfertige das Vorhaben. "Wir lassen uns von jenen, welche vor Jahren hierher gekommen sind, dabei unbedingt im Grünen bauen und wohnen wollten, nicht belehren und nichts vorschreiben."

Auch die Ortsumgehung für Berg kam noch zur Sprache: "Daran wird nicht gerüttelt." Fast 13 000 Fahrzeuge – darunter bis zu 600 Lkw — fahren außer an Wochenenden Tag für Tag durch Berg. Und es werden immer mehr. "Unsere Forderung nach einer Umgehungsstraße wird von allen Behörden unterstützt. Die Ortsumgehung Berg ist in die höchste Dringlichkeitsstufe gesetzt, das lassen wir uns nicht mehr nehmen", sagte Himmler.

Was nicht vergessen werden dürfe: Die große Menge an Schwerlastverkehr über 7,5 Tonnen durch Berg. Dies werde bewusst von den Unternehmen gebilligt, die Route den Lkw-Lenkern vorgeschrieben. Man dürfe dies als "Mautflucht" bezeichnen.

Gleich darauf eine große Überraschung, welche sich der Bürgermeister bis zum Schluss aufgehoben hat. Helmut Himmler: "Unsere Gespräche mit zuständigen Fachbehörden waren von Erfolg gekrönt. Ab dem Frühjahr 2018 dürfen dann keine Schwerlaster mit einem Gesamtgewicht von über 7,5 Tonnen die Staatsstraße 2240, somit durch Berg und Oberölsbach, befahren."

Ein nicht unerheblicher Anteil der momentan 600 Lkw pro Tag muss bis zum Zielort Neumarkt die BAB A 3 und die Anschlussstelle Neumarkt benutzen. Ein "Wermutstropfen" aber bleibt: Lkw mit Gesamtgewicht bis exakt 7,5 Tonnen und einem Zielradius bis 75 Kilometer können auch weiter die Staatsstraße 2240 benutzen. Eine wesentliche Verringerung des Gesamtverkehrsaufkommens trete aber trotz jener "Lasterverbannung" nicht ein.

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