Biber machen den Bauern im Landkreis Neumarkt Probleme

3.11.2014, 20:05 Uhr
Ein Problemtier für die Landwirte: Der Biber richtet große Schäden an.

© colourbox.de Ein Problemtier für die Landwirte: Der Biber richtet große Schäden an.

In dem Gespräch sprach Kreisobmann Martin Schmid unter anderem die Probleme bei der Ausweisung von Wasserschutzgebieten an. Die Einschränkungen würden landwirtschaftliche (Bio-)Betriebe betreffen. Landrat Gailler kündigte an, dass auf Veranlassung der Oberpfälzer Regierung bis Ende 2015 noch die Verfahren für acht Wasserschutzgebiete mit hoher Priorität und ab 2015 weitere fünf Stück eingeleitet werden sollen.

Die BBV-Kreisvorstandsmitglieder baten Gailler des Weiteren um Unterstützung bei dem Vorhaben, die Fachstufenschüler der landwirtschaftlichen Berufsausbildung von der Blockbeschulung in Neunburg vorm Wald wieder in die Neumarkter Berufsschule zurück zu holen. „Wenn sich der derzeitige sehr positive Trend steigender Auszubildenden weiter stabilisiert, mache ich hier meinen Einfluss geltend“, sicherte Gailler zu.

Vernässung durch aufgestaute Biberdämme

Der stellvertretende Kreisobmann, Michael Gruber, schilderte die Probleme, die durch Biberschäden in landwirtschaftlichen Nutzflächen entstehen, etwa durch Vernässung, die durch aufgestaute Biberdämme entstehen. Hierbei verdeutlichten die Kreisvorstandsmitglieder auch, dass die Vorstellungen und Anforderungen des Landratsamtes oft weit über das hinausgehen, was für die Landwirtschaft nachvollziehbar erscheint. Aus Sicht des Bauernverbandes muss der Entscheidungsspielraum hier deutlich ausgeweitet und genutzt werden.

Geschädigte frustriert

„Naturschutz geht nur mit der Landwirtschaft und nicht gegen die Landwirtschaft“, konstatierte anschließend Kreisbäuerin Sieglinde Hollweck. „Viele Geschädigte sind frustriert von der umständlichen und oft unzureichenden Schadensabwicklung“, bestätigte Geschäftsführer Thomas Bayerl. Landrat Gailler signalisierte erneut Gesprächsbereitschaft: „Wir wollen für die Leute da sein.“

Weitere Themen bei der Aussprache waren die Gleichstromtrasse und eventuelle Ausgleichsflächen, die aktuellen Planungen für die Windkraft und das Handelsabkommen TTIP.

Sieglinde Hollweck bedankte sich in ihrem Schlusswort dafür, dass die Zusammenarbeit mit dem Bauernverband und der Landwirtschaftsverwaltung einen hohen Stellenwert für den Landrat hat. Auch dessen Vorschlag zu einem Gespräch mit dem Imkerverein werde gerne angenommen, sagte Hollweck.

Gailler sicherte zu, keine „Politik vom grünen Tisch aus“ zu machen und bot stete Gesprächsbereitschaft an – nicht nur bei Problemen. nn

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