BN fürchtet in Bachhausen um Biobetriebe

20.3.2016, 18:46 Uhr
BN fürchtet in Bachhausen um Biobetriebe

© Foto: privat

Das Gastzimmer beim „Löwen“ platze beinahe aus allen Nähten. Die Versammlung wählte mit Thorben Seitz aus Berg einen neuen Schatzmeister. Vorsitzender Josef Guttenberger zog eine positive Jahresbilanz. „Es ist wichtig, dass wir im Landkreis lebendige Ortsgruppen haben. Das erfordert jede Menge Graswurzelarbeit“, sagte er. Und es sehe gar nicht schlecht aus. In den Ortsgruppen Berching, Breitenbrunn, Dietfurt, Mühlhausen, Neumarkt, Parsberg/Lupburg, Velburg, Pyrbaum/Postbauer-Heng und seit Januar auch in Seubersdorf engagierten sich 1799 Mitglieder für die Umwelt. Der Vorsitzende gratulierte der neugegründeten Ortsgruppe Seubersdorf zum wichtigen Zwischensieg in Sachen Ortsumgehung. „Der BN ist nicht aus Prinzip gegen alles, aber wenn es gilt Schaden von der Natur abzuwenden, sind wir gefordert.“

Der Bund Naturschutz hat sich im letzten Jahr wieder der Betreuung der Amphibienübergänge gewidmet. Naturkundliche Führungen unter anderem ein großer Informationstag zum Biber und zum Lebensraum Moor am Ollertshof, die Mitarbeit in verschiedenen Gremien, zum Beispiel im Energieplenum des Landkreises gehörten zum Jahresprogramm.

Ein brandheißes Thema für die Naturschützer ist auch die Asphaltmischanlage in Bachhausen. Die Aussagen der Ortsgruppe Mühlhausen dazu sind klar: Der Standort ist für eine derartige Anlage absolut ungeeignet. Die Anlage kann die Existenzgrundlage der Lebensmittel verarbeitende Betriebe und der Biobauern vor Ort zerstören. Die Befeuerung der Anlage mit Braunkohlestaub ist absolut untragbar. Die Art und Weise der Durchsetzung ist eine Zumutung für die umliegenden Anwohner. Eine Entwicklung zu noch mehr Abgasen und Feinstaub und der Verschandelung der Landschaft dienen nicht der Bewahrung der Heimat.

Heuer ist der Terminkalender der Kreisgruppe wieder proppenvoll. Höhepunkte sind unter anderem eine große Ausstellung im April im Foyer des Landratsamtes zum Schutz des Lebensraums „Moor“, Vogelstimmenwanderungen im LGS Gelände Neumarkt, Frühlingserwachen am Wolfstein, Waldwanderung bei Freystadt, Moorfest am Ollertshof oder der Naturstammtisch im tschechischen Plitvice. Angeboten werden außerdem Führungen und Infos zum Biber und naturkundliche Führungen. Die Kindergruppe „Die Umweltfüchse“ wird Abenteuer in der Natur erleben.

Aus seiner Haltung und der des BN zum transatlantischen Handelsabkommen TTIP und CETA machte Richard Mergner kein Hehl: „Die Abkommen sind ein Angriff auf bäuerliche Landwirtschaft und Gentechnikfreiheit in Bayern und dürfen nicht ratifiziert werden.“ Mit TTIP und CETA bestehe die Gefahr, dass durch die Hintertür der Harmonisierung Schutzstandards abgebaut beziehungsweise nicht mehr erhöht werden könnten. Auch für den Landkreis Neumarkt seien einschneidende Veränderungen zu erwarten, die sowohl Gemeinderäte als auch den Kreistag in ihrer Entscheidungsfreiheit beschneiden würden. Ein massiver Abbau von Demokratie, öffentlicher Daseinsvorsorge und Umweltschutz wären die Folgen.

 

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