Breitenbrunn ehrt den Heiligen Sebastian

13.1.2018, 07:52 Uhr
Breitenbrunn ehrt den Heiligen Sebastian

© F.: Werner Sturm

Sebastian zählt zu den meistverehrten Heiligen. Der Legende nach war er Hauptmann bei Kaiser Diokletian in Rom. Dort verheimlichte er seinen Glauben, doch er bekehrte Römer, wirkte Wunder und sorgte für die Bestattung der Märtyrer.

Als Diokletian von Sebastians Glauben erfuhr, ließ er ihn an einen Baum binden und von Bogenschützen erschießen. Für tot gehalten, ließ man Sebastian zunächst am Hinrichtungsort liegen. Tatsächlich aber überlebte Sebastian. Wieder bei Kräften, stellte sich Sebastian Diokletian und warf ihm die Sinnlosigkeit der Christenverfolgung vor. Er wurde zu Tode gepeitscht. Seine Leiche wurde in einen Abwasserkanal geworfen, wurde von einer Frau geborgen und an der Via Appia beigesetzt.

Der Heilige Sebastian gilt unter anderem als Patron der Bürstenmacher, Sportler, Bogenschützen, Soldaten, Leichenträger, gegen Pest, Aids und andere Krankheiten. Er ist auch der Patron von zahlreichen Orten und Gotteshäusern.

Ein Gotteshaus, das ihm geweiht ist, steht in Breitenbrunn auf einem Felsen hoch über dem Tal der Bachhaupter Laber: die Wallfahrtskirche St. Sebastian. Sie wurde gegen Ende des 14. Jahrhunderts erbaut und im Jahr 1401 eingeweiht. Von Graf Ferdinand Lorenz Franz Xaver von Tilly in den Jahren 1702 bis 1708 vergrößert, wurde St. Sebastian 1720 zugleich mit der Pfarrkirche wieder geweiht. Von 2009 bis zum Juli 2011 wurde die Kirche einer umfangreichen Außen- und Innenrenovierung unterzogen. Sie ist ein Anziehungspunkt für viele Gläubige aus nah und fern. Immer wieder stimmen die Menschen dort bei Gottesdiensten ein in das Lied "Segne uns du Gottesmann, heiliger Sebastian".

Es ist Tradition, dass die Pfarrei Breitenbrunn zu Jahresbeginn den Heiligen Sebastian feiert. Eine ganze Woche lang wird täglich um 8.15 Uhr in der Wallfahrtskirche am östlichen Ortseingang Eucharistie gefeiert. Immer am Nachmittag um 16 Uhr treffen sich die Gläubigen, um miteinander den Rosenkranz zu beten.

Die Sebastianswoche beginnt am kommenden Sonntag, 14. Januar, um 10 Uhr mit einem Pfarrgottesdienst. Pfarrer Jacek Machura wird den Gläubigen dabei die Reliquie des Heiligen auflegen. Der Festtag des Heiligen Sebastian ist am Samstag, 20. Januar, seinem Namenstag.

Es ist ebenfalls seit Jahren Brauch in Breitenbrunn, dass sich die Menschen an diesem Tag nach dem Kirchgang im Wirtshaus treffen, um einen geistlichen Impuls für das neue Jahr zu bekommen. Dazu kommt heuer der Dekan des Dekanats Habsberg, Elmar Spöttle, zu Besuch. Der Geistliche ist auch Wallfahrtsrektor auf dem Habsberg bei Velburg und geistlicher Leiter des dortigen Diözesan-Jugendhauses.

2017 jährte es sich zum 100. Mal, dass Maria den drei Hirtenkindern von Fátima erschienen ist. Darauf geht Dekan Spöttle ein. Der Geistliche ist ein tiefer Verehrer der Gottesmutter. So hat er im Wallfahrtskalender Maria Heil der Kranken 2017 geschrieben: "Die Botschaft von Fátima zielt auf die Umkehr zu Gott, auf die Vergebung und die Wiedergutmachung der Sünde und auf den daraus erwachsenden Frieden. An Maria erkennen wir, wie Gott den Menschen in seinen Plan zur Rettung des Menschen einbindet. Von ihr lernen wir, auf Gottes Führung zu vertrauen, füreinander als Kirche im Glauben einzustehen und zu beten."

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