Circus Sambesi: Schweigeminute vor der Glitzer-Show

3.6.2014, 06:00 Uhr
Circus Sambesi: Schweigeminute vor der Glitzer-Show

© Karg

Circus Sambesi: Schweigeminute vor der Glitzer-Show

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So bat auch diesmal wieder „Zenz“ , alias Jürgen Biehler, höflich den Zylinder ziehend und mit einer freundlichen Handbewegung die neugierigen und erwartungsfrohen Besucher herein ins Zweimastzelt.

Der Circus Sambesi gastierte am Samstag auf der Wies´n an der Weihersdorfer Straße. Und die Begeisterung beim Publikum, ob Groß oder Klein, war spürbar.

Die Belohnung für die Darbietungen der Artisten in der Manege war lang anhaltender Beifall – und auch ordentlich Spenden für „Menschen für Menschen“. Immerhin knapp 2660 Euro waren so zusammengekommen.

Dafür bedankte sich Sprechstallmeisterin Antonia im Namen aller Akteure. Seit 27 Jahren gibt es den Circus Sambesi und der hat mittlerweile mehr als 600 000 Euro eingespielt.

Mit den Spendengeldern wurden äthiopische Landwirte unterstützt, Brunnen gebohrt und Schulen gebaut. Ein Beispiel ist die „Shefere Amba“, auf einem Hügel, auf dem das Shefere (eine äthiopische Strauchart) wächst. Sie bietet Platz für rund 400 Schüler, acht Lehrkräfte und umfasst zwei Gebäudetrakte mit je vier Klassenzimmern, ein Verwaltungsgebäude, ein Lehrerwohngebäude, sowie eine Waschstelle.

Nach einer Schweigeminute nahm das bunte Circusleben wieder Fahrt auf, ganz so wie es Böhm gewollt hätte. Den Anfang machte Patricia mit ihrer ausgefeilten Handstandakrobatik. Schwer vertreten in Mühlhausen und damit auch wesentlicher Bestandteil der Show war der Zirkusverein Neumarkt, also die „Dominos“ und die „Magic Butterflies“ mit Akrobatik und beeindruckender Körperbeherrschung.

Mit dabei in Mühlhausen „Yin & Young“, zwei junge Frauen, die am Vertikaltuch hängend die Spannung der vor allem jungen Zuschauer bis zum letzten ausreizten. Oder die „Tortuga Piraten“ mit meterhohen Menschenpyramiden und abenteuerlicher Akrobatik. Weitere Nummern boten „Flying Fivce“, Jugglin’men und „Pretty Woman“.

Dann zogen der Zauberer Blacky und der Clown Pippo („Oma hat heute Burtsltag“) Kinder wie Erwachsene in ihren Bann — nur mit Mimik, Gestik und wenigen Utensilien.

Unvergesslich die Show des Fakir „Taifun Al Shaba“, (alias Zirkusdirektor Karl Nidermayer), der offenbar die empfindlichen Schmerzzellen auf seiner Haut zu Hause gelassen hatte. In höchster Konzentration lag er da, der Rücken auf einigen 100 Nägeln, auf dem Bauch eine schwere Betonplatte, die unter der Wucht des Vorschlaghammers zerbrach.

Stefano, der Meister des Feuers und der Magie, kommt bei jeder Vorstellung des Circus Sambesi traditionell zum Schluss der rund zweistündigen Vorstellung dran. Seine Ausbildung erhielt der „Semiprofi“ beim Zirkus Europa. Er schluckt Feuer, verspeist Rasierklingen und holt diese mit einem Zwirn wieder aus seiner „Magengrube“ hervor, und erzeugt mit seinen Ringen, die er verkettet und wieder löst, für ungläubiges Staunen. Vor allem auch dann, wenn er die Ringe an die Zuschauer weiterreicht, die verzweifelt suchen, wo der Trick stecken könnte.

Die nächsten Vorstellungen sind am 28. Juni in Parsberg auf dem Volksfestplatz, am 26. Juli auf dem Festplatz in Hemau und am 6. September auf der Mühlwiese in Schmidmühlen. Vorstellungen sind jeweils um 15 und 19 Uhr.

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