Das Campen wird bunter und luxuriöser

5.9.2015, 10:15 Uhr
Das Campen wird bunter und luxuriöser

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Das Campen wird bunter und luxuriöser

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Urlaub in den eigenen mobilen Wänden liegt im Trend. Der Caravaning Industrie Verband verbuchte heuer den besten Juli aller Zeiten: In diesem Monat wurden allein 2091 Wohnmobile und 2202 Wohnwägen neu zugelassen. Das entspricht einem Plus von 28,2 Prozent (Wohnmobil) beziehungsweise 6,3 Prozent (Caravan) und auch Zelten findet immer mehr Liebhaber.

Dafür ist großes und kleines Zubehör nötig, das aktuell in Düsseldorf vorgestellt und vor Ort gleich an den Mann gebracht wird. Fritz Berger ist ebenfalls mit einem Stand vertreten: Auf rund 250 Quadratmetern bieten die acht bis zehn Angestellten ihre Produkte an. „Schließlich richtet sich die Messe vorrangig an die Endverbraucher“, sagt Unternehmenssprecherin Melanie Sedlatschek.

Lücken für neue Ideen

Doch nicht nur zum Verkauf sind Messen wie die in Düsseldorf, die Expo oder die Spoga in Köln wichtig. Sie dienen den zwölf Einkäufern von Fritz Berger auch dazu, neue Trends aufzuschnappen, die sich anschließend im Produktkatalog wiederfinden. Zwar stehen Seiten und Produkte für den Katalog 2016 bereits fest, doch für den Fall, dass man doch noch etwas überzeugendes entdeckt, habe man laut Sedlatschek noch etwas Platz freigehalten.

Die meiste Auswahl ist jedoch schon getroffen, berichtet die Unternehmenssprecherin: „Besonders im Frühjahr herrscht bei uns Hochbetrieb: Da geben sich bis zu fünf Lieferanten am Tag die Klinke in die Hand.“ Sie präsentieren in Neumarkt alles – vom Zelt, über die Toilette bis zum Schirmständer. Zusätzlich dazu reisen die Einkäufer nach Italien, Spanien oder wo auch immer die Lieferanten produzieren. „Denn für größere Produkte, deren Transport zu umständlich wäre, besuchen wir die Lieferanten direkt vor Ort“, schildert Melanie Sedlatschek. Hinzu kämen mehrere Reisen im Jahr zur Produktionsstätte der Berger-Eigenmarke in China.

Überzeugte und Herantaster

Nach Begutachtung, Auswahl und eigenen Tests (durch Einkäufer und Berger-eigene Produkttester) landen die Produkte dann im Katalog. Und wohin geht nun der Trend für das Camperjahr 2016? „Zum einen wird es bunter, zum anderen luxuriöser“, berichtet Sedlatschek. Auszumachen ist das an der sich wandelnden Zielgruppe: „Es gibt einerseits die Generation 54+, die plant, mit dem Campen immer mehr Zeit zu verbringen und dementsprechend auch 200 000 Euro-Fahrzeuge aufwärts fährt. Andererseits merken wir die 30- bis 40-Jährigen, die sich ans Campen herantasten und dafür ein Mittelklasse-Zelt oder einen kleinen Anhänger kaufen.“

Große außergewöhnliche Neuentwicklungen seien in der Campingbranche eher selten: „Stattdessen wird das Vorhandene weiterentwickelt und optimiert“, weiß Sedlatschek – sei es, dass die Zelte (samt Schnüren) und Textilien bunter werden, die Stühle dank ergonomischer Rückenlehne höheren Sitzkomfort bieten oder die Campingtoilette die wenig einladenden Beigetöne verloren hat.

Die Technik macht jedoch auch vor den Campern nicht Halt: Elektronische Rangierhilfen für Wohnwägen gibt es schon länger, nun gibt es erste Apps zu deren Steuerung, ebenso wie die für Licht und Hifi in Caravan oder Wohnmobil. Nur der Toilettentank entleert sich leider immer noch nicht von selbst. Mal sehen, wann sich auch dafür ein Produkt im Camper-Katalog finden wird...

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