"Das Eich" zog Pyrbaumer auf seine Seite

19.3.2017, 15:53 Uhr

© Foto: Schwarz

Zum Auftakt seiner Therapiesitzung stellte das Eich die verschiedenen Publikumstypen vor, die er in seiner bisherigen Laufbahn als Musikkabarettist kennen lernen durfte. Dabei staffelte er die Euphoriestufen von "Scheintot" bis zu "Platzt vor Euphorie". Mit Liedern wie den "Frankenreggae", "Kein Schweiß auf dem Holz" und "Männer können nicht schnell kacken", sprach er jeden im Publikum an.

Egal ob Franke oder Oberpfälzer, jeder erkannte sich mal wieder. Vor allem die entspannte Art des Franken stand bei ihm am Anfang des Programms. "Wir Franken sind ein kauziger Schlag", stellte Eichner fest.

Alltägliche "Gedanken"

Deswegen hat er das ausgeprägte "Leck mich am Arsch"-Gefühl gleich in dem Frankenreggae als eigene Hymne festgehalten. Als Komiker hinterfragt er alltägliche Sachen und präsentiert seine Gedanken auf der Bühne.

So fragte sich der leidenschaftliche Saunagänger, warum Erwachsene nach dem Aufguss applaudieren: "Das ist sein Job?! Da kann man ja auch andere Jobs würdigen. Das nächste Mal, wenn ihr an der Kasse beim Lidl oder Aldi steht, könnt ihr auch ausflippen und applaudieren ‚Ey super kassiert Schwester‘", schlug er vor. Damit bliebe man jedem in Erinnerung.

Die heutige Jugend nahm er genauso aufs Korn wie Helikoptereltern: "Warum hat die Jugend heute so wenig Hirnschmalz? Sie sind unterfordert, der Alltag ist viel zu leicht. Bei uns gab es kein Internet. Wenn wir etwas wissen wollten, mussten wird zu Fuß oder mit dem Rad in die Bibliothek fahren und so etwas wie ein Buch in die Hand genommen. Eine Message haben wir in Tütchen gesteckt und selbst mit Hand und Papier geschrieben".

Kacka und Popo

Doch die Panikeltern, die aus Zeckenphobie im Imker-Anzug ihren Rasen mähen, seien auch nicht besser. "Die haben alle vergessen wie es in ihrer Kindheit war", mutmaßte er. In seinem "Scheiß-Lied" "Männer können nicht schnell kacken" philosophierte er über eines der Rätsel der Menschheit: Wie können die Damen ihr Geschäft beim Vorbeigehen an der Schüssel verrichten?

Dem Publikum gefiel seine entspannte Art und so zollte es ihm nach anfänglichen Berührungsängsten einen begeisterten Applaus.

Als nächstes holt die Kulturgrenze West am 6. Mai Hermann Hesse mit seinem Programm "Hermann Hesse tanzt aus der Reihe" nach Pyrbaum.

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