Debatte um Straßennamen für Köstlbach

31.1.2018, 09:47 Uhr
Debatte um Straßennamen für Köstlbach

© Foto: Fellner

Der wichtigste Punkt der Bürgerversammlung im Stiegler-Saal musste erst einmal warten: Im ersten Teil des Abends legte Bürgermeister Horst Kratzer die Leistungsbilanz des Gemeinderates vor, hier ergänzt um Henger und Köstlbacher Punkte.

Und, schob er ergänzend nach, weil die Nachfrage an ihn in den vergangenen Tagen herangetragen worden war: Auch wenn die Straßenausbaubeitrags-Satzung gekippt werden sollte, wonach es derzeit aussehe, müssten Häusle-Bauer in Neubaugebieten sehr wohl weiterhin die Erschließungskosten für die neuen Straßen tragen. Bei der Satzung gehe es nur um spätere Ausbauten der Straße; und auch dieses Geld, sagte Kratzer dämpfend, werde der Bürger aufbringen müssen, über welche Steuern oder Abgaben letztendlich sei offen.

Höhepunkt des Jahres 2018 in Heng sei das Jubiläum 950 Jahre Kirche St. Jakobus, sagte Kratzer. Da seien auch die Kirwa-Moidln und Buam gefordert, sagte der Bürgermeister und lachte: Der Pfarrer habe schon angekündigt, dass alle vorher zur Beichte müssten, "Termine gibt es mehr als genug".

Ausbau kommt heuer

Der Milchhäusl-Platz, der schon vergangenes Jahr samt dem Straßenausbau angegangen hätte werden sollen, wird es heuer. Im vergangenen Jahr seien die Forderungen der Firmen für die Maßnahmen überteuert gewesen. Es werde nicht nur die Rechtskurve samt Abzweig nach Köstlbach ausgebaut, sondern die Straße bis zum Ortsende. Das sei zwingend erforderlich. Wobei das aber erst 2019 erfolgen soll.

Hergerichtet wird auch der Parkplatz gegenüber dem Stiegler, der der Gemeinde gehört und für die Besucher im Haus der Musik vorgehalten wird. Der sei nicht mehr attraktiv, soll es nun aber wieder werden.

Eine längere Debatte entzündete sich am Thema Straßennamen für Köstlbach. Derzeit gibt es Hausnummern, die aber sind wild gewürfelt, je nach Baudatum. Aufs Tapet kam das Thema wegen eines neuen Baugebietes am Ortsrand Richtung Heng und der Frage, welche Anschrift diese Häuser bekommen sollen. Die Pavelsbacher hätten für Köstlbach ja Pavelsbach Nord vorgeschlagen, stichelte der Bürgermeister, um die Bürger aus der Reserve zu locken. "Des hätten’s gerne", war die Antwort.

Die Verwaltung würde dem Neubaugebiet bevorzugt die Adresse Köstlbach Am Weiher geben, um den Dorfnamen in der postalischen Adresse zu erhalten. Ein Köstlbacher meinte, gegen Straßennamen spreche nichts, derzeit sei alles doch "vogelwild sortiert", schließlich kam der Vorschlag, doch Baumnamen zu nehmen. Das rief Gemeinderat Matthias Marx auf den Plan. Er hatte sich schon im Gemeinderat gegen Straßennamen ausgesprochen und tat es erneut. "Das ist doch nur eine Einzelmeinung", sagte er in Bezug auf eine mögliche Namensvergabe.

Der eine meine dies, der andere das, sagte Kratzer. Für Rettungsdienste und Polizei sei aber eine Lösung mit Straßennamen durchaus sinnvoll. Der Dorfplatz könnte dann, wie die Köstlbacher bisher scherzhaft immer sagen, zum "Domplatz" werden, geschuldet der Tatsache, dass neben ihm die kleine Köstlbacher Kapelle steht.

Kratzer schlug vor, dass die Verwaltung die Köstlbacher direkt befragt, was nun werden soll. Eine Lösung müsse jedenfalls her, bevor das erste Haus im neuen Baugebiet fertig sei. "Ich habe mir vorgenommen, nix zu sagen, jetzt sage ich aber doch was", sagte Ludwig Meyer, altgedienter Gemeinderat im Ruhestand. Seinerzeit habe es geheißen, in Buch, Dillberg und Köstlbach blieben die Ortsnamen erhalten, "und das soll bitte auch so bleiben".

Ein leidiges Thema brachte ein anderer Bürger aufs Tapet. Im Henger Bereich hatte die Gemeinde seinerzeit zwar die Straßen ausgebaut, aber nicht die Gehsteige. Das sollte den Anwohnern auch Kosten sparen. Dafür legte die Kommune Grünstreifen an, die als Gehwege dienen. Diese müssen im Gegenzug von den Anwohnern gepflegt werden. Er tue dies, sagte ein Mann, aber es sei eine Zumutung, dass die Hundehalter ihre Tiere da ihr Geschäft verrichten lassen – ohne hinterher sauber zu machen. "Es beginnt mit der Unvernunft der Hundehalter", sagte Bürgermeister Kratzer offen. Der Rat könnte die Hundesteuer von 50 auf 200 Euro anheben, er glaube aber nicht, dass das was ändere. Er versprach, sich die Lage vor Ort anzusehen.

"Muss diese Silvesterknallerei denn sein", fragte ein anderer Bürger nicht zum ersten Mal. Die Gemeinde solle das verbieten, nicht nur wegen der Feinstaub-Belastung durch die Kracher, sondern weil der Dreck von den Verursachern nicht aufgeräumt werde und monatelang in der Landschaft liege. Die Gemeinde habe Feuerwerke bei Hochzeiten und Geburtstagen schon eingeschränkt, sagte Kratzer. Er wolle sich gerne kundig machen, ob ein generelles Verbot überhaupt möglich sei. "Waren sie denn nie jung und haben Knaller abgeschossen", fragte eine Frau den Mann, das müsse der Jugend doch erlaubt sein. Nein, er habe nie Raketen gezündet, sagte der nur.

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