Der dickste Mann wurde in Bier aufgewogen

21.4.2016, 19:50 Uhr
Der dickste Mann wurde in Bier aufgewogen

© F.: Fritz Etzold

Die Neumarkter wollten damals mit den Nürnbergern gleichziehen und genauso wie die Franken auf den Frühling anstoßen. Den ersten Banzen Glossner-Festbier zapfte nicht Oberbürgermeister Kurt Romstöck am 29. April an, sondern sein Vorgänger Theo Betz, dem Romstöck dieses Ritual gerne überließ und der dafür die Pöllinger Blaskapelle beim ersten Marsch dirigieren durfte.

Schließlich hatte es einen Grund: Betz engagierte sich nämlich seit dem Ausscheiden aus dem Amt im Jahr 1972 für die „Lebenshilfe“ am Höhenberg, und in deren Kasse sollte pro Maß ein Zehnerl fließen. Die Maß Bier kostete nur 3,30 Mark.. Fast 135 Hektoliter flossen durch die durstigen Kehlen, damals noch am Festplatz an der Ringstraße, und somit wanderten 1341 Mark in die Kasse der „Lebenshilfe“ für deren Einrichtung für Kinder mit Behinderung.

Ein ganz spezieller Wettbewerb sollte das Publikum anziehen. Gesucht wurde der schwerste Mann und — man höre und staune — auch die schwerste Frau. Heutzutage würden die Frauen so eine Konkurrenz gnadenlos ausbuhen. Man lebte in Zeiten der Fresswelle und seinen Wohlstand konnte man in Kilo und Pfunden zur Schau tragen.

Sieger bei den Männern wurde Sigmund Stengl aus Meckenhausen mit 317 Pfund. Als Gewinn wurde sein Gewicht in Glossner-Festbier aufgewogen. Acht Kästen und drei Flaschen durfte der Mann mit nach Hause nehmen. Seinen Pfunden konnte er damit sicherlich noch etwas drauflegen. Die Namen und das Gewicht der Gewinnerinnen verschweigen wir aus Höflichkeit lieber.

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