Der Kartoffel ist es zu heiß

14.8.2015, 10:30 Uhr
Der Kartoffel ist es zu heiß

© Foto: Anton Karg

„In diesem Jahr musste die Kartoffel bisher mit zwei Extremen zurechtkommen: große Hitze und sehr lange Trockenheit“, so die einhellige Überzeugung der Mitglieder der Erzeugergemeinschaft Neumarkt, bei der jährlichen Vorerntebesprechung zusammen.

Wie einbetoniert im Boden

Kartoffeln mögen keine Temperaturen über 25 Grad Celsius: Dementsprechend mager fällt in diesem heißen Jhar auch die Ernteprognose aus. Nur 60 Prozent der normalen Menge sind wahrscheinlich verfügbar.

Derzeit besteht noch nicht einmal die Möglichkeit, die Kartoffeln zu ernten, da sie wie einbetoniert im Boden liegen. „Bevor es nicht regnet und so die Bestände auffrischen und die Böden aufweichen, können wir nichts tun“ so Neumyer. „Das bereitet uns Landwirten der EG Neumarkt viele Sorgen.“

Kartoffeln, die schalenfest und reif im Boden liegen, müssen zeitnah geerntet werden, da Schädlinge wie Schnecken, Mäuse und der Drahtwurm in ihnen einen Wasserspeicher sehen und die Knollen anfressen. Diese beschädigten Kartoffeln sind nicht vermarktungsfähig.

Dämme reißen auf

Genauso wenig wie die grünen Knollen, die entstehen, wenn die Dämme aufreißen und die Sonne auf die Kartoffeln scheint. Dieser Zustand ist aktuell vielerorts zu beobachten.

„Wir müssen warten“, sagte Karl Gröschl, Kartoffelfachberater der Firma NU-Agrar, bei der Besprechung mit der Erzeugergemeinschaft. Er gab in diesem Zuge wichtige Informationen an die Landwirte und wies auf Besonderheiten bei der diesjährigen Ernte hin.

„Alle drei Jahre kommt es nun zu solchen Wetterkapriolen. Früher kam das alle sieben Jahre vor“, schilderte Matthias Walser, Vize-Vorstand der EG Neumarkt. Walser hat bereits in Bewässerung investiert und konnte damit etwas ausgleichen.

Wachstumsstopp bei 30 Grad

Jedoch wächst die Kartoffelpflanze über 30 Grad Celsius einfach nicht mehr weiter, deshalb wird auch dort die Ernte mager ausfallen.

Vorsitzender Neumeyer und Johannes Seemeier, Firma Burgis, ziehen nach der Besprechung ein gemeinsames Fazit: „Wir stehen vor großen Herausforderungen in diesem Jahr, damit die Bauern die reduzierte Menge an Kartoffeln, die sie ernten werden, mit einer guten Qualität verkaufen können. Denn nur ein guter regionaler Rohstoff ist die Grundlage für Burgis Kartoffelknödel.“

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