Der mit dem Wolf tanzt: Markus Martini ist Wolfsbeauftragter

10.11.2018, 10:21 Uhr
Der mit dem Wolf tanzt: Markus Martini ist Wolfsbeauftragter

© Foto: Christine Hollederer

Herr Martini, sind Sie schon einem Wolf in freier Wildbahn in der Oberpfalz begegnet?

Markus Martini: In der Oberpfalz gibt es auf dem Truppenübungsplatz in Grafenwöhr standorttreue Wölfe. Der Wolf, der letztes Jahr auf dem Truppenübungsplatz in Hohenfels nachgewiesen wurde, lebt heute standorttreu im Veldensteiner Forst an der nordwestlichen Grenze des Regierungsbezirks. Generell sind Wölfe scheue Wildtiere, die versuchen, dem Menschen aus dem Weg zu gehen. Ich war mit Wolfsexperten in Brandenburg auf Tour, aber außer Spuren im frischen Schnee war nichts zu sehen.

Was reizt Sie an der Aufgabe als Wolfsbeauftragter?

Martini: Aufgewachsen auf einem kleinen Bauernhof mit Schaf- und Ziegenhaltung bin ich mir des bestehenden Konfliktpotentials bewusst. Ich finde es spannend Land- und Forstwirtschaft, Wildtiermanagement, Jagd und Naturschutz bei so einem Thema zusammenzubringen. Meine Aufgaben sehe ich deshalb auch beim Vernetzen vor Ort. Ich sehe meine Rolle als Ansprechpartner für jedermann. Egal, ob Einzelperson, Verbände oder Behörde – ich bin gerne für alle da.

Der Wolf weckt bei vielen diffuse Ängste. Wie wollen Sie dem begegnen?

Martini: Diese Ängste nehme ich ernst. Es ist meine Aufgabe sachlich zu informieren und so auch zum Abbau von Ängsten beizutragen. Der Wolf ist weder böse noch gut. Er ist ein Wildtier, das von Natur aus vorsichtig ist und dem Menschen ausweicht. Seit der erneuten Anwesenheit von Wölfen in Deutschland hat es keinen Angriff auf Menschen durch Wölfe gegeben. Die Gefahr, von einem Hund oder durch einen Autounfall verletzt zu werden, ist um ein Vielfaches höher.

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