Dicke Luft in Gaststätten

23.2.2012, 10:20 Uhr

Einem Gastwirt in Neumarkt dürfte in den nächsten Tagen ein behördlicher Bescheid betreff Ordnungswidrigkeit ins Haus flattern. Am Rosenmontag hatten Uniformierte dessen Lokal betreten, wo 20 Gäste gut gefüllte Aschenbecher vor sich auf den Tischen hatten und drei angesichts der Ordnungshüter unbeeindruckt weiterrauchten. Das sei nur eine Faschingsausnahme, erklärte der Wirt (wir berichteten).

Neben dieser Wirtschaft wurden in den vergangenen Tagen ein weiteres Gasthaus im Stadtgebiet und eine Gaststätte im südlichen Landkreis durch rauchende Gäste auffällig. Polizeibekannt sind diese Vorkommnisse nicht etwa, weil die Ordnungshüter nun Schwerpunktkontrollen zum Rauchverbot machen würden. „Das ist nicht unsere Hauptaufgabe“, sagte der Leiter der Polizeiinspektion Neumarkt, Helmut Lukas.

In den genannten Fällen hätten Beamte die Gaststätten eigentlich aus Gründen des Jugendschutzes kontrolliert. Die entdeckten Verbotsverstöße seien nur ein „Nebeneffekt“ gewesen, so Lukas. Immer wieder gebe es Hinweise auf Wirtschaften, die es mit dem in Bayern ausnahmslos geltenden Rauchverbot nicht so genau nehmen. Diese Hinweise gehen bei der Polizei, beim städtischen Ordnungsamt und beim Landratsamt ein, berichtete der Polizeichef. Für Helmut Lukas ist es bezeichnend, dass in den betreffenden Fällen die Wirte selbst rauchen. Die Polizei werde häufig mit der Argumentation konfrontiert, dass die Gaststätten zu stark an Umsatz verlören, wenn sie das Rauchen der Kneipengäste nicht dulden würden.

„Dabei ist durch bayernweite Umfagen in der Gastronomie längst nachgewiesen, dass das Gegenteil zutrifft und die Umsätze in rauchfreien Gasträumen eher steigen“, sagte der Inspektionsleiter.

Am Aschermittwoch bilanzierte der Neumarkter Polizeichef eine „extrem ruhige“ Faschingszeit: Eine besondere Häufung von Verstößen gegen das Alkoholverbot am Steuer und von Unfällen sei in der närrischen Saison nicht zu registrieren gewesen, sagte Lukas.

Am Rande von zwei Faschingsveranstaltungen in Berching und einer in Schnufenhofen kam es zu tätlichen Auseinandersetzungen von Narren, die die Polizei beschäftigten.

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