Die schnellste Friseurmeisterin kommt aus Neumarkt

4.5.2015, 10:52 Uhr
Die schnellste Friseurmeisterin kommt aus Neumarkt

© privat

„So cool ist Handwerk“ lautete das Motto des Fotowettbewerbs, den das bundesweit vertriebene Fachblatt „Deutsche Handwerkszeitung“ ausgeschrieben hatte. Und das Würz nicht nur cool, sondern auch sehr schnittig daher gekommt, hat sie in Parabolica, Lesmo und Variante Ascari unter Beweis gestellt – allesamt keine neuen italienischen Haartrends, sondern Namen der Kurven auf einer der schnellsten Formel-1-Strecken der Welt: dem Autodromo Nazionale di Monza.

Als es Anfang Mai mit dem Passierschein durch den Haupteingang in den königlichen Park direkt zu den Boxen im Paddock-Bereich geht, ist klar: Das wird eine wahre Wasserschlacht auf der 619 Meter hoch gelegenen Strecke in Norditalien. Denn es regnet ununterbrochen.

In der Box von Arturo Merzario herrscht eine entspannt familiäre Atmosphäre. Der ehemalige Formel-1-Rennfahrer herzt Elisabeth Würz so rasant wie begeistert darüber, dass in dieser Männerdomäne eine Frau seinen roten Flitzer steuern wird.

Puls der Oberpfälzerin ging nach oben

Termine wie diese sind in Monza mehr als exklusiv. Aber es gibt auch noch andere Gründe, warum der Puls der Oberpfälzerin, steil nach oben ging. Das berüchtigte Benzin im Blut sorgte für eine gehörige Portion Adrenalin in den Venen von Elisabeth Würz, die lächelnd gesteht: „A bissel Angst hab i scho“ – verständlicherweise, denn schließlich kennt sie das Fahrzeug nicht.

Den Rennboliden und die Eigenheiten der Strecke lernt die schnittige Friseurin dann beim Fahrerbriefing kennen. Der richtige Bremspunkt auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke ist ebenso wichtig wie der ideale Einlenkpunkt in die Kurven und das Verhalten bei Überholmanövern sowieso. Nach der Einweisung wartet die Pit Lane. Hier in der Boxengasse steht die berühmte Friseurmeisterin und Obermeisterin der Friseurinnung Neumarkt erstmals vor ihrem rassigen roten Dienstwagen auf Zeit: dem Ferrari 360 F1 GT3.

Vollgas im Rennfieber

Nach einer Einweisung in die Rennwagen-1-Schaltung und andere Details geht es aus der Boxengasse zu einer noch zahmen Einweisungsrunde. Danach zählen nur noch Rennfieber, qualmende Reifen und Vollgas. Motorsport pur also. Anbremsen. Schikanen nehmen. Beschleunigen. Und Runde um Runde 400 Pferdestärken bändigen, um damit sowohl die coolste als auch schnellste Friseurmeisterin nicht nur in Neumarkt zu sein.

Ihr Gefühl auf der Piste: „Ich war aufgeregt und unsicher. Und Respekt hatte ich, ehrlich gesagt, auch – 400 PS können ganz schön schnell ganz schön tödlich sein. Aber es war auch ein absolut einzigartiges Erlebnis, das ich nicht missen möchte.“

Nach drei Stunden Boxenluft auf der Rennstrecke von Monza, die sonst nur den wirklich großen Teams der Formel 1 vorbehalten ist, gab es abschließend noch eine Urkunde zum bestandenen Rennstreckentraining unter der Leitung von Arturo Merzario.

 

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