Die Sorgen und Freuden der Waldbauern

23.3.2018, 09:37 Uhr
Die Sorgen und Freuden der Waldbauern

© Foto: Toni Karg

Vorsitzender Richard Götz bedankte sich für die gute Zusammenarbeit bei den Mitglieder, dem Vorstand und dem Team der WBV-Geschäftsstelle und berichtete kurz, dass im zurückliegenden Geschäftsjahr für die 1989 Mitglieder, die rund 10500 Hektar Wald bewirtschaften, durch die WBV zirka 40 000 Festmeter Holz vermarktet worden seien. Die Preise hätten sich auf "mittlerem Niveau" eingependelt.

Sodann bat Richard Götz Bürgermeister Martin Hundsdorfer, Michael Gruber, den Vorsitzender des BBV Kreisverbands und Forstdirektor Harald Gebhardt um ein Grußwort. Der Mühlhausener Bürgermeister, selbst Waldbesitzer und in seiner freien Zeit gerne mit Waldarbeit beschäftigt, sagte, dass ihm und wohl auch vielen Menschen diese Tätigkeit nicht nur Spaß mache, sondern auch glücklich. Dem WBV dankte er für die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde Mühlhausen. Michael Gruber gab den Rat, dass man jedes Jahr den Wald pflegen müsse, um aus labilen Beständen stabile Bestände zu machen. Er erinnerte außerdem daran, dass der Wald einen großen Erholungswert habe und zugleich auch zum Klimaschutz beitrage. "Ein Festmeter Holz bindet eine Tonne CO2." Harald Gebhard berichtete über Aktuelles in der Forstverwaltung und sagte, dass derzeit zusätzliche Finanzmittel vom Freistaat abgerufen werden könnten.

Im Anschluss stellte WBV-Geschäftsführer Norbert Erl den Geschäftsbericht und den Kassenbericht vor. Er berichtete von einem Zuwachs von 74 Mitgliedern und einem Flächenzuwachs von 119 Hektar. Der Mitgliederausflug führte die WBV im vergangenen Jahr nach Berlin und Brandenburg. Dort konnten die Neumarkter das Sägewerk HIT in Torgau besichtigen, welches täglich zirka 50 000 Holzpaletten herstellt.

Nach dem Bericht von Geschäftsführer Norbert Erl hielt Reinhardt Neft, Vorsitzender der Bayerischen Staatsforsten, einen Vortrag zum Thema "Kalamitäten — Herausforderungen für die Zukunft". Er ging dabei zunächst auf den Klimawandel ein und die damit verbundenen Folgen für die Forstwirtschaft. Er stellte fest, dass im Zeitraum 1980 bis 2017 die Naturkatastrophen deutlich zugenommen hätten.

Aber: "Kalamitäten sind Teil des fortwirtschaftlichen Handelns." Beispiel Borkenkäfer. Der Waldbesitzer müsse bereits beim Winterdurchgang das Käferholz aufarbeiten und dafür sorgen, dass die befallenen Bäume abtransportiert und außerhalb des Waldes gelagert werden, damit man dem Käfer die Lebensgrundlagen entzieht. Schließlich plädierte Reinhard Neft für das "4-Baum-Konzept", was konkret die Abkehr von der Monokultur im Wald bedeutet.

Neue Mannschaft

Richard Götz aus Dietersberg/Thann, der in den letzten 16 Jahren den Verein als erster Vorsitzender führte, wie auch die weiteren Vorstände Alfons Blomeier und Peter Schmidt stellten sich nicht mehr zur Wahl. Zum neuen Vorsitzenden wurde Andreas Burger aus Weidenwang, Landwirt und Waldbauer gewählt. Sein Stellvertreter ist Alois Schuster aus Tauernfeld, der mit überwältigender Mehrheit im Amt bestätigt wurde. Im Erweiterten Vorstand sind Jörg Feßmann, Weichselstein, Herbert Meyer, Gspannberg, Markus Schmidt, Rudertshofen, Thomas Schmidt, Eismannsberg, Lorenz Götz, Döllwang, Michael jun. Grabmann, Ernersdorf und Michael jun., Sammiller aus Holnstein.

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