Die Turnhalle ist ein sportliches Projekt

21.10.2014, 11:00 Uhr
Die Turnhalle ist ein sportliches Projekt

© Günter Distler

Es ist, wie es ist. Da will niemand nachtreten. Aber angesichts der Kosten (fast elf Millionen Euro) und der Schwierigkeiten, die sich beim Bau bieten, muss es doch vor Ort irgendwann nochmal ausgesprochen werden: Es hätte eine einfachere, eine günstigere Lösung gegeben. „Meine Meinung dazu ist hinreichend bekannt“, sagt Oberbürgermeister Thomas Thumann kurz, „aber da bin ich ganz Demokrat.“

Die Turnhalle ist ein sportliches Projekt

© Günter Distler

Nun hat also ein Gesicht, was der Stadtrat 2013 auf den Weg gebracht hat: Wie ein Fels in der Brandung ist der historische Kopfbau an der Mariahilfstraße stehen geblieben. Allerdings nur als Fassade, denn im Inneren ist das Gebäude bereits nahezu entkernt. Eine Stahlkonstruktion stützt das marode Haus ab.

Daneben soll dann die Zweifachturnhalle in die Höhe wachsen, bis sie etwa das Niveau der Dachtraufe des Bestandshauses erreicht hat. Die beiden Gebäude — höchst unterschiedlich in Alter und Funktion — sollen dann durch eine gläserne Verbindung miteinander in Beziehung gesetzt werden. Die Turnhalle soll zur Mariahilfstraße eine Fassade aus gebrochenem Betonstein bekommen. „Das gibt es bislang in Neumarkt noch nicht“, sagt Architekt Michael Kühnlein aus Berching bei der Begehung. Damit habe man nicht nur optisch für Harmonie mit dem Bestandsgebäude gesorgt, sondern auch ein Material, „das eine halbe Ewigkeit hält“.

Neben dem Turnerheim lässt sich erahnen, was die planerischen Schwierigkeiten bescheren: Die künftige Halle wird begrenzt durch den Sportplatz, das bestehende Gebäude, die Mariahilfstraße und die angrenzenden Wohnhäuser. „Da passst kein Blatt mehr dazwischen“, sagt Stadtbaumeister Matthias Seemann.

Doch die Zweifachturnhalle, in der auch Volleyball- und Basketballturniere möglich sein sollen, bringt einiges an Technik mit sich. In diesem Fall muss diese sozusagen im Keller verschwinden.

Daher befindet sich aktuell eine große Baugrube neben dem Bestandsgebäude. Vom Hausniveau aus gemessen ist sie vier Meter tief, von der Straße aus gemessen sind es acht Meter. Während des Besuchs wurden hier die Vorbereitungen für den Einsatz der Bodenplatten getroffen.

Bislang laufe alles nach Plan, hieß es gestern. „Wir hoffen auf zwei milde Winter“, sagte Thumann. Ab September 2016 soll die Halle genutzt werden können.

Keine Kommentare