Eichlberg wird am Sonntag zum Ziel der Fußwallfahrer

7.6.2017, 10:09 Uhr
Eichlberg wird am Sonntag zum Ziel der Fußwallfahrer

© Archivfoto: Sturm

Die Woche nach der Pfingstwoche beginnt mit dem Festtag Trinitatis. Das Fest feiert das Geheimnis der göttlichen Dreieinigkeit — im katholischen Sprachgebrauch Dreifaltigkeit: Gott als Vater, als Sohn und als Heiliger Geist.

An diesem Tag pilgern die Gläubigen seit jeher zu Tausenden zur Wallfahrtskirche "Heiligste Dreifaltigkeit" auf den Eichlberg bei Hemau. Sie feiern miteinander das Fest der Bruderschaft von der heiligsten Dreifaltigkeit und bitten um den Segen Gottes.

Auch heuer werden sternförmig Pilgergruppen aus vielen Orten der Landkreise Regensburg und Neumarkt auf dem Eichlberg eintreffen. Den Gottesdienst zum Dreifaltigkeitsfest um 9.30 Uhr zelebriert der emeritierte Erzbischof von Verapoly (Indien), Francis Kallarackal.

Des Weiteren rufen die Glocken der weithin sichtbaren Wallfahrtskirche die Gläubigen an jenem Sonntag zu weiteren vier Gottesdiensten (6.30, 7.30, 8.30, 11 Uhr). Um 14 Uhr ist eine Andacht mit Kindersegnung durch den Bischof geplant.

Der rund 582 Meter hohe Berg gehört zur Stadt Hemau im Oberpfälzer Jura. 1688 soll die 74-jährige Mesnersfrau Margarete Lutzin aus Neukirchen die Eingebung gehabt haben, auf dem Eichlberg eine Kapelle zu Ehren der heiligsten Dreifaltigkeit zu errichten und dafür Geld zu sammeln. Sie informierte die zuständigen Geistlichen, ohne rechte Zustimmung zu finden.

Erst der Dekan und Pfarrer von Laaber nahm sich des Anliegens an: 1691 erlaubten der Kurfürst von Pfalz-Neuburg und der Bischof zu Regensburg, ein Marterl mit einem Opferstock aufzustellen. Sogleich kamen viele Pilger herbei, und auch der Ertrag des Opferstocks war entsprechend hoch.

Daraufhin gab der Bischof die endgültige Erlaubnis zum Bau einer Kapelle, für die 1693 der Grundstein gelegt wurde. Weil aber auch die Kapelle für den Andrang der Pilger nicht ausreichte, wurde schon bald die bis heute zu besichtigende Wallfahrtskirche errichtet.

Nach mehreren Unterbrechungen wegen Krieg, Pest und "trüben Zeiten", wurde die Kirche (ein Barockbau des Graubündner Baumeister Battista Camessina) 1711 eingeweiht.

Doch schon vor dem Dreifaltigkeitssonntag wird auf dem Eichlberg gefeiert: Am Samstag werden erste Pilgergruppen zur Marienfeier mit Lichterprozession erwartet. Den Festgottesdienst an diesem Tag zelebriert ebenfalls der emeritierte, indische Bischof Francis Kallarackal.

Mit am Altar stehen unter anderem der Wallfahrtsgeistliche Pater Jose Peter, der Breitenbrunner Pfarrer Jacek Machura und Regionaldekan Hans Hofmann aus Neustadt/ Donau.

Das Dreifaltigkeitsfest auf dem Eichlberg ist immer auch ein kleines Volksfest mit vielen Ständen rund um die Kirche. Der Seele dienen zum Beispiel geweihte Kerzen von der Wallfahrt, die mit nach Hause genommen werden können. Für das leibliche Wohl gibt es Bratwürste, Steckerlfisch, Käse, Bier, Kaffee und Kuchen.

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