Erntedank in der Benediktinerabtei Plankstetten

27.9.2015, 17:29 Uhr
Erntedank in der Benediktinerabtei Plankstetten

Nahezu überfüllte Parkplätze um die Anlagen, ein sehr gut besuchter Gottesdienst in der Basilika, lange Schlangen an den „Fressmeilen“, wo es Ochs am Spieß und Gyrospfanne gibt, und vor den Zapfhähnen für kühles Bier und alkoholfreie Getränke, dichtes Gedränge und fast kein Durchkommen zu den Ständen der Fieranten: Über 60 Aussteller konnten für den Markt gewonnen werden. Die in den klostereigenen Betrieben hergestellten Speisen und Produkte in Bioland-Qualität schmeckten vielen.

Zwei Weideochsen vom Spieß, die leckeren Grillspezialitäten und der Klosterburger aus der Metzgerei waren Genüsse, die seit Jahren fest zum traditionellen Markt gehören. kamen auch Vegetarier nicht zu kurz.

Bier und Brot

Ein frisch gezapftes Klosterbier aus dem Riedenburger Brauhaus — in Klostertradition gebraut — passte zu allen Speisen. Ebenso wurden Ernte frisches Gemüse aus der Klostergärtnerei und die von der Klosterbrennerei hergestellten Bio-Destillate aus Bier und Obst angeboten. Ein großer Verkauf mit diversen Brotspezialitäten rundeten das Angebot ab.

Auf dem Erntedankmarkt präsentierten die zahlreichen Aussteller selbstgefertigte Produkte und Waren rund um das Erntedankfest. So freuten sich unter anderem Töpfer und Drechsler auf zahlreiche Besucher. Angeboten wurden außerdem Schafwollprodukte, Handgeschöpftes aus Altpapier, Keramik für Haus und Garten, Handgestricktes, Schmuck, Kern-/Dinkelkissen, Federweißer aus Österreich, Bio-Ziegenkäse, Bio-Eis und mehr.

Wie in den vergangenen Jahren stellten die Oldtimerfreunde Batzhausen ihre Schlepper, aus Bulldog genannt, wie zum Beispiel 40 Jahre alte Fend und Lanz, und alte landwirtschaftliche Gerätschaften aus. Als Besonderheit zeigten in diesem Jahr ein Steinschleifer und eine Klöpplerin ihre Handwerkskunst.

Die Besucher erwartete außerdem ein buntes Programm für die ganze Familie. An beiden Tagen sorgten Musikgruppen aus der Region für Unterhaltung. Die mehrmals täglich stattfindenden Führungen boten interessante Einblicke in den klösterlichen Betrieb. Im Kinderland gab es verschiedene Bastelangebote, eine Hüpfburg, den Streichelzoo und auch ein Barfußpfad machte viel Spaß.

Kutschfahrten um das Klostergelände gefielen Groß und Klein. Zum Erntedankgottesdienst am Sonntagmorgen und zum Chorgebet in der Klosterkirche luden die Mönche am Ende der Markttage alle Besucher ein.

In diesem Jahr blicken die Mönche der Benediktinerabtei Plankstetten im Naturpark Altmühltal auf 20 Jahre ökologischen Landbaus zurück. Vor zwei Jahrzehnten wurde der gesamte landwirtschaftliche Betrieb des Klosters auf organisch-biologische Wirtschaftsweise umgestellt, seit 1995 ist er Mitglied bei Bioland. Unter Abt Gregor M. Hanke OSB, jetzt Bischof von Eichsätt, und seinem Nachfolger Abt Beda Maria Sonnenberg vollzog der Konvent bedeutsame Änderungen, um die Lebens- und Wirtschaftsweise des Klosters in Einklang mit Gottes Schöpfungsauftrag zu bringen.

Die Umstellung, die von außen als ein Umbruch im Kloster gesehen wurde, war im Kern das Ergebnis eines spirituellen Weges, bei dem die Mönche erkannten, dass sie als Teil von Gottes Schöpfung Verantwortung tragen, wie sie ihr Land bebauen und mit ihrer Umwelt umgehen. Diese Achtsamkeit zeigt sich in ihrem Bemühen, Leben im Ackerboden zu erhalten, Leben im Umgang mit Tieren zu respektieren und Leben durch die Herstellung gesunder Lebensmittel zu schaffen. Als Benediktiner verbinden sich die Mönche durch das Gelübde der Beständigkeit ein Leben lang mit der Region des Klosters.

Der Mönch soll mit und für die Region leben, was in Plankstetten im Konzept der regionalen Kreislaufwirtschaft sichtbar und mit dem Begriff „Leben aus dem Ursprung“ ausgedrückt wird. Inzwischen ist das „grüne Kloster“ in ganz Bayern als Demonstrationsbetrieb für Öko-Landbau bekannt. Den Mönchen ist es ein Anliegen mit Gruppenführungen und der Umweltausstellung „Glauben und Handeln“, Einblick in ihr umweltgerechtes Handeln zu geben. Als anerkannter Erlebnisbauernhof wird Schulkindern die Möglichkeit gegeben, einem Tag im Klostergut praktisch mitzuarbeiten und die Herkunft der Lebensmittel herzustellen.

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