Erste Adresse für die Fachkräfte von morgen

8.10.2014, 10:07 Uhr
Erste Adresse für die Fachkräfte von morgen

© Foto: Etzold

Bei der Programmvorstellung blickte Albert Hierl, der Leiter des beruflichen Schulzentrums Neumarkt, kurz ins Jahr 2005 zurück: „Damals hatten wir im Landkreis eine relativ hohe Zahl an Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz, die Quote lag bei den Neueinsteigern bei fast 20 Prozent.“

Um die Quote – heute liegt sie bei vier, fünf Prozent – zu verbessern, gebaren Berufsschule und Landratsamt die Idee einer gemeinsamen Ausbildungsmesse, bei der regionale Betriebe Jugendliche im „Schul-Endstadium“ direkt über Berufe und Berufsmöglichkeiten informieren können.

„Zunächst hatten wir an die Jurahallen als Veranstaltungsort gedacht“, erinnerte sich Michael Gottschalk, der Leiter der Abteilung Kreisentwicklung im Landratsamt. Doch dann hatte der damalige Berufsschulleiter Rüdiger Cedl einen naheliegenden wie blendenden Einfall: die Messe gleich in seiner Schule abzuhalten.

Stichwort Praxisbezug: In den Werkstätten können Fachlehrer und Azubis den Schülern weit besser vermitteln, was ein Kfz-Mechatroniker oder Konstruktionstechniker im Alltag eigentlich so anstellt, als an einem Messestand. Und so flankiert das Berufsschulzentrum die Ausbildungsmesse alljährlich mit einem Tag der offenen Tür, mit „offenem Unterricht in offenen Klassenzimmern“.

Ab 8.45 Uhr gibt es in den Werkstätten Aktionen und Einblicke in zahlreiche Berufsfelder: Agrar-, Bau-, Elektro- und Metalltechnik, Kaminkehrer, Ernährung und Hauswirtschaft, Gesundheit, Friseur, kaufmännische Berufe.

Aus anfänglich 15 teilnehmenden Betrieben sind inzwischen rund 50 geworden. Alles, was Rang und Namen in der heimischen Wirtschaft hat, ist mit einem Stand vertreten, dazu noch kleinere Firmen.

Und auch die Polizei und die Bundeswehr sind wieder mit dabei. Die VHS bietet einen Workshop zu Bewerbungsunterlagen an (Anmeldung erforderlich: * 0 91 81/25 95 14).

Von der großen Resonanz der vergangenen Jahre ist auch Willibald Gailler beeindruckt. „Wir wollen, dass sich die Wirtschaft im Landkreis auch in der Zukunft weiter gut entwickelt, und dafür ist die Ausbildung eine wichtige Grundlage“, sagte der Landrat.

Auch für Gymnasiasten

Deshalb ruft er Mittel- und Realschüler dazu auf, sich rechtzeitig über Berufe zu informieren. „Und dazu eignet sich die Ausbildungsmesse hervorragend.“ Doch auch Gymnasiasten und Schüler der FOS seien angesprochen – und nutzten das Angebot immer häufiger. „Bei dieser Gruppe ist ein Trend zur Zweit- oder sogar Drittausbildung zu erkennen“, sagte Schulleiter Albert Hierl.

Weil in den vergangenen Jahren am Vormittag die Hölle, am Nachmittag hingegen weniger los war, wurden speziell Ganztagsklassen angesprochen. Doch nicht nur Klassen und Schüler, auch interessierte Eltern können die Messe besuchen.

www.berufsschule.com; www.job-nm.de

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