Europoles: Größter Auftrag der Firmengeschichte

11.2.2017, 09:36 Uhr
Europoles: Größter Auftrag der Firmengeschichte

© TenneT TSO B.V.

Die Energiewende soll den Weg in eine umweltverträgliche und sichere Zukunft ebnen, und das nicht nur in Deutschland. Europa steht in den nächsten Jahren vor der Herausforderung, eine nachhaltige Energieversorgung möglichst schonend umzusetzen. Der niederländische Netzbetreiber Tennet setzt dabei auf innovative Kompaktmastsysteme aus Bayern.

Ab 2018 lässt Tennet in den Niederlanden zwei wichtige 380-kV-Leitungsabschnitte mit innovativen kompakten Strommasten errichten – realisiert von einem Konsortium aus dem holländischen Bauunternehmen Heijmans und dem Neumarkter Mastbauspezialisten Europoles. Das Gesamtvolumen des Auftrags beläuft sich auf rund 220 Millionen Euro. Bei über 40 Mitbewerbern ging der Zuschlag schließlich an die beiden Partner.

Für Europoles ist der Auftrag nicht nur der größte Projektauftrag der Firmengeschichte, sondern er ermöglicht auch die Umsetzung eines neuen und innovativen Mastkonzepts. „Dieser Auftrag ist ein großer Schritt nach vorne beim flächendeckenden Einsatz von Kompaktmasten in Deutschland. Wir wollen auch auf unserem Heimatmarkt verstärkt für den Einsatz von innovativen Masten werben“, erklärt Martin Prillmann, Geschäftsführer von Europoles in Neumarkt.

Bei der neuen Produktgeneration kommt nun eine hybride Bauweise aus einem Stahloberteil und einem Unterteil aus Beton zum Einsatz. Insgesamt 473 kompakte Freileitungsmasten für 80 Kilometer Trasse, aufgeteilt in eine Nord-West-Verbindung (Eemshaven-Vierverlaten) und eine Süd-West-Verbindung (Borssele-Rilland), werden auf diese Weise entstehen. Durch ihr kompaktes geschlossenes Design weisen die „Wintrack II“- Masten ein besonders schlankes Erscheinungsbild auf. Denn bei Höhen von bis zu 75 Metern beträgt ihr Fußdurchmesser gerade einmal zwei bis vier Meter.

Verglichen mit herkömmlichen Mastsystemen lässt sich die benötigte Trassenbreite deutlich reduzieren und somit auch die Auswirkungen auf die Schutzgüter Mensch, Natur und Tiere. Diese schmale Bauweise ermöglicht eine schonende Integration in das Landschaftsbild und bedingt nur minimale Eingriffe in die Natur, heißt es in einer Pressemitteilung. Vor allem aber könnten Abstände zu Wohngebieten oder sensiblen Bereichen vergrößert werden. Die Regionen, in denen die Trassen entstehen, würden somit weitaus weniger belastet.

Im Januar 2018 soll die Produktion der Hybridmasten bei Europoles anlaufen. Der europäische Marktführer bei Mastsystemen zeichnet im Konsortium mit Heijmans verantwortlich für die Projektierung, Herstellung und Montage aller Masten.

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