Ex-Drogensüchtiger packt vor Schülern aus

10.2.2016, 11:15 Uhr
Ex-Drogensüchtiger packt vor Schülern aus

© oh

Der Nürnberger Dominik Forster berichtete den Schülerinnen und Schülern der 11. Klassen über seine Erfahrungen als Konsument von harten Drogen — und als Drogendealer. Eineinhalb Stunden hörten die Klassen dem Aussteiger gebannt zu, der seine Erlebnisse auch in einem Buch verarbeitet hat (Dominik Forster: crystal.klar, duoticta-Verlag). Der heute 27-Jährige saß mit 21 Jahren über zwei Jahre lang im Gefängnis, nachdem er mit eineinhalb Kilo Speed erwischt worden ist.

Forster schilderte sein kompliziertes Elternhaus mit viel Nikotin, Alkohol und Medikamentenmissbrauch. Die Freunde waren Negativvorbilder für ihn. „Wir haben uns alles an Rauschgiften nur so reingeballert“, berichtete Forster, der bald auch mit Drogen handelte. Forster erzählte, wie er sich zuerst ein halbes Jahr mit den Suchtmitteln ganz cool fühlte, bevor dann der Abstieg begann, der schließlich in totaler Verwahrlosung mit Wahnvorstellungen endete. „Ich bin bis an mein Lebensende gesundheitlich geschädigt“, warnte Forster die Schüler. Im Gefängnis gab es unter den Häftlingen alle möglichen Formen von Gewalt.

Ex-Drogensüchtiger packt vor Schülern aus

© F.: Franz Xaver Meyer

Ein Therapeut brachte nach der Haftentlassung den Wandel in Forster zustande. Eine Wanderung über die Alpen war das Schlüsselerlebnis. „Mir ist geholfen worden. Deshalb helfe ich auch jetzt anderen Menschen“, sagte Forster, der sich bei der „Mudra“ in Nürnberg, einer Einrichtung für Drogenprävention, engagiert und bei einem Möbelhaus arbeitet.

„Das war wirklich authentisch und viel überzeugender, als wenn ein Polizeibeamter uns etwas über Drogen erzählen würde“, meinten viele Schüler nachher. In drei Kleingruppen befassten sich die Klassen anschließend mit Alkohol, Cannabis und synthetischen Drogen.

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