Ex-Staatssekretär Hans Spitzner ist neuer Ehrenbürger

23.10.2017, 17:30 Uhr
Ex-Staatssekretär Hans Spitzner ist neuer Ehrenbürger

© F.: nas

Marga Meinl und der Leiter des Kammerorchesters Parsberg, James Hannon, umrahmten die Feierstunde in würdiger Form musikalisch. Bürgermeister Josef Bauer (CSU) lud zum Eintrag in das Goldene Buch, zu einem Abendessen und einem gemütlichen Beisammensein ein. Das Stadtoberhaupt ließ in seiner Laudatio den Lebensweg von Hans Spitzner Revue passieren, der im Jahr 1943 in Berchtesgaden geboren wurde, aber bereits im Alter von sechs Wochen mit seinen Eltern nach Parsberg kam.

Nach der Zeit in der Volksschule in seiner neuen Heimatstadt besuchte Spitzner das humanistische Gymnasium der Klosterschule Metten und im Anschluss daran das humanistische Albrecht-Altdorfer-Gymnasium in Regensburg, wo er auch das Abitur erlangte. Danach begann Spitzner ein zehnsemestriges Studium der Volkswirtschaft und der politischen Wissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, welches er mit dem Examen zum Diplom-Volkswirt abschloss.

Hans Spitzner wurde in eine traditionsreiche Künstlerfamilie hineingeboren, sein Weg führte ihn jedoch in die Politik. "Du hast mit deiner Wahl, Politiker zu werden, praktisch einen Mittelweg eingeschlagen, auf dem du mit Finesse und Begabung Politik betreiben und sozusagen ein politischer Künstler werden konntest", sagte Bauer zu seinem Freund.

"Geholfen, wo es gezwickt hat"

"Dies hat es dir auch ermöglicht, für deine Heimat Oberpfalz im Allgemeinen und für deine Heimatstadt Parsberg im Besonderen politisch etwas zu bewegen." Nicht umsonst habe eine große Münchner Zeitung Spitzner einmal als "das schlitzohrigste Mitglied im Kabinett Stoiber" bezeichnet. Im Juni 1993 wurde Hans Spitzner zum Staatssekretär für Wirtschaft und Verkehr berufen. Ein Amt, das er bis Oktober 2007 ausübte.

Insgesamt 34 Jahre lang gehörte Spitzner dem Bayerischen Landtag an und zeichnete sich dabei laut Bauer durch große Bürgernähe aus. Von 2008 bis 2016 war der Geehrte außerdem Präsident des Deutschen Ostforums. Seit 2011 ist er ehrenamtlicher Präsident des Europäischen Wirtschaftsforums in Bayern. Und nicht zuletzt ist Spitzner Mitglied in nahezu allen Parsberger Vereinen, teilweise schon seit mehr als 50 Jahren.

Bei der Urkundenübergabe sagte Bauer zu Spitzner: "Bei all deinen Aktivitäten hast du deine Heimat nie vergessen und hast in zahlreichen Einzelaktionen, ohne dass das jeweils an die große Glocke gehängt wurde, dem Unternehmer genauso wie dem einfachen Mann auf der Straße geholfen, wenn es irgendwo gezwickt hat."

Staatssekretär Albert Füracker (CSU) bezeichnete Spitzner als einen herausragenden Parsberger, der ihm als Nachfolger die Türen in München geöffnet habe. Und das stets menschlich, korrekt und mit viel Humor.

"Der Hans war immer ein guter Ratgeber und hat sich trotzdem nicht eingemischt", so Füracker und mit einem Augenzwinkern weiter: "Neben dem Ritter Haug von Parsberg gibt es nun einen Hans von Parsberg, die Rolle könnte er selbst bei den Burgspielen verkörpern."

Landrat Willibald Gailler sagte: "Das Wirken von Hans Spitzner ist im ganzen Landkreis zu spüren. Er hat in seinen 34 Jahren als Abgeordneter viel für die Landkreisentwicklung getan." MdB Alois Karl stellte fest: "Es freut mich, Hans Spitzner heute mit hochleben lassen zu dürfen. Ich durfte ihn einen langen Weg begleiten. Spitzner hat seine Spuren im Landkreis hinterlassen, ihm seinen Stempel aufgedrückt und für Nachhaltigkeit gewirkt."

Spende für Familien

"Ich bin nahezu erschlagen von den positiven Worten", sagte Hans Spitzner selbst und meinte: "Die Gene habe ich von Onkel Alfred Spitzner mitbekommen." Es freue ihn, dass er viele Schicksale in Parsberg habe hilfreich begleiten können, so Spitzner, der dem Bürgermeister eine Geldspende für Parsberger Familien überreichte, denen es nicht so gut geht.

"Ich bin ein echter Parsberger und ich bemühe mich, einer zu bleiben", so Spitzner unter dem Beifall der Versammlung.

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