"Fabienne" vermiest Berchingern Badespaß

11.10.2018, 11:26 Uhr

© Archivfoto: Anton Karg

Gerade wenn es draußen kälter und schmuddelig wird, war der Bad-Besuch bislang eine gern genutzte Möglichkeit zur Freizeitgestaltung vieler Familien. Doch daraus wird heuer nichts mehr: "Mindestens bis Weihnachten, womöglich sogar bis ins neue Jahr muss das Bad geschlossen bleiben", heißt es aus dem Erlebnisbad.

In der Bevölkerung, so Manfred Lang vom Berchinger Bauamt, sei das Verständnis für die Dauer der Schließung unterschiedlich ausgeprägt: "Nicht jeder kann verstehen, weshalb wir so lange brauchen."

Woher nehmen. . .

Doch die Erklärung folgt auf dem Fuße: Zum einen "findet man gerade nur schwer einen Handwerker, der bis Weihnachten noch nichts vor hat", wie es Manfred Lang formuliert. Zum anderen geht es um eine ganz andere Größenordnung als beispielsweise dem Dach eines Carports oder eines Gartenhäuschens.

Das macht allein die Schadenssumme deutlich: Eine endgültige Schätzung gibt es noch lange nicht, berichtet Manfred Lang, doch er tippt vorsichtig auf etwa 100.000 bis 150.000 Euro.An der Nordseite des Bades muss über einen komplett neuen Aufbau nachgedacht werden.

Die Lieferzeit für ein neues Dach beträgt laut Lang etwa vier Wochen. "Außerdem", so fügt der Bauamts-Angestellte, an: "würden wir gerne gleich den aktuellen Stand der Technik verbauen".

Was er damit meint: Für Dächer von Schwimmbädern werden mittlerweile ganz andere Materialien verbaut, "um das Eindringen von Feuchtigkeit und Korrosionsschäden zu vermeiden", erläutert Manfred Lang.

Wer macht den Geldbeutel auf?

Wer jedoch diese Mehrkosten zwischen bisherigem Ist-Zustand und neuer Technik tragen soll, muss noch ausbaldowert werden. "Die Verhandlungen mit der Versicherung laufen", schildert Lang, und auch der Stadtrat hat ein Wort mitzureden. Um das Dach schnellstmöglich wenigstens wieder regendicht zu bekommen, sollen nächste Woche sogenannte Schweißbahnen aufgetragen werden. "Bis dahin gibt es hoffentlich auch eine Entscheidung der Versicherung", hofft Manfred Lang.

Glasfasern auf Liegewiese

Unterdessen ist eine Reinigungsfirma am Boden beschäftigt: Sie hat den Auftrag bekommen, die winzigen Glasfasern aufzuklauben, die Sturmtief "Fabienne" vom Dach unter anderem auf die Liegewiese gefegt hat. "Allein für die Entfernung und Entsorgung dessen rechne ich mit 12.000 Euro", so der Experte aus dem Bauamt.

Und als ob all das noch nicht genug Arbeit wäre, hat auch der Rest des Berle-Bad-Daches "Einschlagslöcher" von "Fabienne" davon getragen. "Zumindest die können relativ schnell geschweißt werden", so Manfred Lang.

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