Fahrer rettet Insassen aus brennendem Bus

18.10.2018, 10:52 Uhr
Fahrer rettet Insassen aus brennendem Bus

© Kantonspolizei St. Gallen

Der Fahrer habe "wirklich toll reagiert", sagt Ernst Rupprecht von Arzt-Reisen: Er evakuierte die 23 Fahrgäste, holte deren Gepäck und versuchte dann, mit dem Feuerlöscher die Flammen zu bekämpfen – aber das Feuer loderte bereits heftig. Vom Bus "ist nur das Stahlgerippe übrig", sagt Rupprecht.

Was war passiert? Das sei derzeit unklar, so Rupprecht weiter. Das Feuer sei nicht an einem typischen Ort entstanden, also vom Motorraum oder vom Küchenbereich her, wo viel Strom fließt.

Ein Fahrgast habe den Fahrer darauf aufmerksam gemacht, dass vorne unterm Dach Rauch aus der Hutablage quelle. Der Fahrer, sagt Rupprecht, habe vorbildlich gehandelt, den Bus auf den Seitenstreifen gelenkt, sich das Problem angeschaut und dabei bereits erste Flammen entdeckt. Also holte er unverzüglich die Leute aus dem Bus, dann die Gepäckstücke, und versuchte anschließend noch, zu löschen. Und er betreute die Passagiere, bis die Rettungskräfte eintrafen.

Viel Lob für den Fahrer

Nun wird nach der Ursache gesucht, der Bushersteller Setra und die Versicherung wollen einen Brandgutachter in die Schweiz schicken. Auch die Deutsche Bahn, Auftraggeber für diese Fahrt, hat großes Interesse an Aufklärung. Der Bus sei erst zweieinhalb Jahre alt, sagt Rupprecht. Die Firma Arzt-Reisen bedient für die DB die Strecke zwischen München und Zürich, zwölf Fahrten pro Tag.

Als die Nachricht von dem Brand in Seligenporten ankam, "war das ein Schock für uns". Und als klar wurde, alle Insassen stehen unverletzt auf der Wiese neben der Autobahn, "da fällt einem schon einiges vom Herzen", sagt Rupprecht. Menschen kamen nicht zu Schaden, "alles andere ist materiell, das lässt sich ersetzen", sagt er. Man habe "Glück und den guten Fahrer vor Ort" gehabt.